Erstes Khedira-Tor für den 1. FC Union: Rani lässt sogar Weltmeister-Bruder Sami staunen!
Das könnte teuer werden für Rani Khedira!

Das könnte teuer werden für Rani Khedira. Premierentore erfordern ja einen besonderen Obolus für das Team. Und das 1:0 gegen Eintracht Frankfurt, dieses so wichtige Tor gegen die Hessen, weil es eine auf Messers Schneide stehende Partie in die eiserne Richtung zog, war – so unglaublich das klingt – die erste Bude, die der defensive Mittelfeldspieler in Diensten des 1. FC Union für die Eisernen erzielt hat. Es war sein 81. Einsatz für die Köpenicker. Und in keinem Wettbewerb hatte er es zuvor klingeln lassen.
Auf der Tribüne saß sein weltmeisterlicher Bruder Sami und staunte nicht schlecht. Seine Atze als Goalgetter und er noch Augenzeuge? Gibt’s ja gar nicht. Nachvollziehbar, dass ihm das komisch vorkam. Denn als Knipser ist Rani ja eher nicht bekannt. In zuvor 207 Bundesligaspielen war er nur sechsmal als Torschütze in Erscheinung getreten. Immer für den FC Augsburg. 674 Tage ist das her. Also fast zwei Jahre. Da kann man mal ungläubig staunen.
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Und es wird ihn was kosten. „Ist mir erst mal relativ egal, da bin ich ehrlich. Die Jungs haben schon nach einem Foodtruck verlangt. Den werden sie auch irgendwann bekommen“, musste Rani Khedira selber lachen.
Die Kollegen vom 1. FC Union zogen Khedira schon wegen seiner Trefferlosigkeit auf
Auch über seinen etwas verunglückten Torjubel. Denn der war fast einer mit Ansage. „Wir haben beim Mittagessen darüber gesprochen. Da wurde ich ein bisschen aufgezogen. Vor allem von Sven Michel“, so der 29-Jährige. Wie er denn jubeln würde, falls ihm zufälligerweise einmal eine Bude gelingen sollte. Er kenne sich mit so etwas ja nicht aus, war einer der Scherze, die Khedira über sich ergehen lassen musste.
„Ich hatte mir noch nie Gedanken darüber gemacht“, so Khedira offenherzig. Womit er sich wohltuend von manchen Stars seiner Branche abhebt, bei denen man das Gefühl hat, dass sie länger vor dem Spiegel stehen und Posen einüben für den Fall X, als sie trainieren. Stichwort Salt Bea oder Ähnliches.
Was nun zu einer Art geistigen Blitz-Blockade führte bei Khedira im Überschwang der Gefühle unmittelbar nach dem 1:0 gegen die Eintracht. Erst ein Stück nach links, dann nach rechts, dann doch wieder nicht. „Ich wollte zuerst Richtung Bank zu Sven Michel. Dann wurde ich in die andere Richtung gezogen und irgendwann lag ich dann auf dem Boden. Aber fühlt sich auf jeden Fall gut an“, so Khedira, der an diesem Tag hätte im Kreis grinsen können, wenn seine Ohren ihm dabei nicht hinderlich gewesen wären.

Umso erfreulicher, dass sein Debüttor für den 1. FC Union nicht irgendeins gewesen war bei einem, sagen wir mal, 4:0 oder 5:1 irgendwann mittendrin. Sondern eins in einem wichtigen Spiel, in dem man die Frankfurter distanzieren konnte. Und eins, das der Partie eine entscheidende Richtung gab.
Khedira ist beim 1. FC Union zuständig für die Balance im Spiel
So unglaublich es klingt, und so sehr es Urs Fischer heute von sich weist, ein klitzekleines Bisschen ist der Schweizer Fußballlehrer auch daran schuld, dass Rani nicht so häufig zu Abschlüssen kommt. Verboten hat er ihm diese zwar nicht. Aber als Rani zu Beginn seiner Union-Karriere seine Position als Sechser sehr offensiv interpretierte, war es der 57-Jährige, der ihm eine andere Rolle ans Herz legte.
„Logisch haben wir uns mit Rani überlegt, was wirklich wichtig für das Team ist. Und er hat eine Bedeutung für die Mannschaft. Das ist klar erkennbar. Er ist fürs Gleichgewicht zuständig, ein Führungsspieler, der immer versucht, seine Mitspieler zu coachen. Es freut mich speziell für ihn, dass ihn das heute was kostet“, meinte Fischer. Und sein Grinsen bei diesen Worten stand dem Lachen von Rani in nichts nach.
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