Unions Manager  Oliver Ruhnert  guckt nicht ganz unbesorgt in  die Zukunft.
Unions Manager Oliver Ruhnert guckt nicht ganz unbesorgt in die Zukunft. Foto: imago images/osnapix

Berlin - Während der Corona-Pandemie scheint auch der 1.FC Union dem Stillstand ziemlich nahe zu sein. Doch das täuscht! Hinter den Kulissen wird mit aller Macht am wirtschaftlichen Überleben gearbeitet und fleißig trainiert.

Es hätte so schön sein sollen ... Eigentlich hätte es heute die Rückkehr von Klub-Legende Uwe Neuhaus gegeben. Der Ex-Union-Trainer wäre mit Zweitliga-Spitzenreiter Bielefeld zum Testkick in der Alten Försterei gewesen. Doch in Virus-Zeiten ist an keinerlei Spielpraxis zu denken.

Das Stadion ist verwaist, die Geschäftsstelle zu. Viele der 200 Angestellten arbeiten zu ihrem gesundheitlichen Schutz im eigenen Wohnzimmer. Manche von ihnen müssen sich auf Kurzarbeit gefasst machen. Union-Boss Dirk Zingler schrieb vergangene Woche per E-Mail an die Mitarbeiter: „Unser erklärtes Ziel ist es, die aktuelle Phase gemeinsam mit euch zu bewältigen. Wir werden daher alles daransetzen, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Den aktuellen Arbeitsausfall werden wir durch die Anzeige von Kurzarbeit in allen Gesellschaften auffangen. Wir werden mit jedem von euch dazu eine individuelle Regelung über den Umfang der Kurzarbeit finden.“

Trainer Urs Fischer ist in Zürich

Auch die Spieler können ihren Teil zum Überleben Unions beitragen. Sie verdienen im Klub das meiste Geld. Als bislang einziger Union-Profi kündigte Torwart Rafal Gikiewicz an, den Eisernen finanziell helfen zu wollen. Gibt es Nachahmer? Union-Manager Oliver Ruhnert: „Wenn ein Spieler privat etwas spenden will, ist das seine Angelegenheit. Ich finde das gut. Das Thema Gehaltsverzicht ist etwas anderes. Der Verein führt den Dialog insgesamt. Ansprechpartner ist der Mannschaftsrat. Gemeinsam wird besprochen, was sinnvoll ist.“

Aktuell sind die Spieler innerhalb Deutschlands in alle Winde zerstreut. Trainer Urs Fischer hält sich in Zürich auf. Als Berufspendler darf er reisen. Am 31. März sollen alle Spieler, Trainer und Betreuer wieder in Köpenick zusammenkommen. Dann ist wieder ein Mannschaftstraining geplant. Vereinzelt ist zurzeit der eine oder andere Spieler zu Übungen im Stadionkraftraum oder auf dem Platz – unter strengen Auflagen.

Ruhnert: „Das ist erlaubt. Wir achten darauf, dass nicht so viele Spieler gleichzeitig da sind und regelmäßig alles desinfiziert wird. Die Spinde wurden auseinandergeschoben und auf zwei Kabinen verteilt.“  Am Ball wird weniger gearbeitet. Manche laufen im Wald oder schuften im Kraftraum. Überwacht von Martin Krüger. Der Fitnesstrainer ist jetzt besonders gefordert. Ruhnert: „Er gleicht die Trainingsdaten der Spieler ständig ab. Er bespricht die Trainingspläne mit den Spielern. Chefcoach Urs Fischer war in der vergangenen Woche zur Koordination noch mal in Berlin.“