Seltsame DNA der Eisernen
Einfach irre! Kellerkinder können immer frohlocken, wenn sie gegen den 1. FC Union ranmüssen
Seit dem Aufstieg haben die Köpenicker in schönster Regelmäßigkeit Federn gelassen gegen Teams, gegen die sie der Favorit waren.

Eigentlich will man gar nicht so sehr darauf herumreiten. Es scheint ja in der DNA des 1. FC Union fest verankert zu sein, dass er gerne mal den Aufbaugegner für schwächelnde Teams gibt. Diese Eisernen scheinen altruistisch eingestellt. Das torlose Remis am Sonntag gegen das Liga-Schlusslicht Schalke 04 reiht sich da nahtlos ein. Und jeder Zeitzeuge reibt sich verdutzt die Augen und fragt sich verwundert: Warum eigentlich?
Erklären kann man das nicht. Zumindest nicht diese auffällige Häufigkeit. Nur zur Erinnerung: Als Spitzenreiter und frisch gebackener Dortmund-Bezwinger reiste der 1. FC Union am elften Spieltag nach Bochum. Doch der Auftritt beim Schlusslicht geriet zum Desaster. Mit leeren Händen kehrte man nach einem 1:2 und einem von insgesamt schon vier verschossenen Elfmetern in die Heimat zurück.
Wunden lecken hieß es für den 1. FC Union in dieser Spielzeit auch schon im November. Leverkusen steckte kurz vor der WM-Pause tief im Tabellenkeller und hatte aus den drei Spielen zuvor gerade einmal ein Zählerchen ergattern können, bei 3:9 Toren. Der 1. FC Union ging mit 0:5 unter bei der Werkself, die – durch den Sieg aus dem Dornröschenschlaf geweckt – seitdem in der Liga wieder festen Boden unter den Füßen hat.
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21/22 holte der 1. FC Union nur einen Punkt gegen Schlusslicht Fürth
Zwei Beispiele aus der aktuellen Saison. Doch die Reihe lässt sich fortsetzen. In der Vorsaison gastierte der 1. FC Union am 15. Spieltag beim bis dahin sieglosen Schlusslicht Greuther Fürth und erlebte dort ein blaues Wunder. Die Kleeblätter verpassten den Eisernen mit einem 1:0 ein dickes Veilchen! Auch im Rückspiel (1:1) gab es keinen Sieger in rot-weißen Farben!
Beileibe also kein Einzelfall. In der Spielzeit 20/21 leisteten sich die Köpenicker sogar das Kunststück, als eines von zwei Teams gegen die in der Liga taumelnden Schalker nicht zu gewinnen. Das 1:1 in der Hinrunde bei den Königsblauen verlängerte zwar deren Serie auf 20 sieglose Spiele in Folge, aber es war der erste Punktgewinn der Knappen in der Saison. In der Rückrunde lief es auch nicht besser. Da gab es ein torloses Unentschieden.
Schalke 04 hat noch nie beim 1. FC Union verloren
Auch nach diesem 21. Spieltag können sich die Knappen ein Bienchen ans Revers heften. Sie sind neben dem FC Bayern das einzige Team der Liga, das noch nie an der Alten Försterei verloren hat.
Dass es was mit den beiden Europapokalspielen der Köpenicker rund um den Schalke-Kick zu tun hatte, wollte keiner beim 1. FC Union so gelten lassen. Auch der zusätzliche mentale Druck, dass die Eisernen Platz eins hätten erobern können, wurde nicht als Ausrede angeführt.
1. FC Union: Kein Schlusslicht mehr vor der Brust
Mag es manchmal ein klein wenig Schlendrian gewesen sein, spielt das diesmal eher keine Rolle. Aber Kraft gekostet hatte das 0:0 am Donnerstag zuvor in der Europa League bei Ajax Amsterdam sicherlich. Da halfen diesmal auch fünf Wechsel in Unions Startelf nicht.
Offenbar brauchen die Köpenicker es ab und zu mal, kräftigt geerdet zu werden, damit die Sinne wieder geschärft sind. Zum Trost sei ihnen gesagt: Die Gefahr, dass es in den kommenden 13 Spieltagen noch einmal vorkommt, ist ziemlich gering. Hertha BSC – als potenzieller Kandidat für die Rote Laterne – und Schalke haben sie schon hinter sich. Und die anderen Teams im Abstiegskampf müssen sich schon erheblich anstrengen, damit sie auf Rang 18 abrutschen können.
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