Und wieder schlug Sven Michel zu. Leider langt das Tor des Jokers nur zu einem Remis.
Und wieder schlug Sven Michel zu. Leider langt das Tor des Jokers nur zu einem Remis. imago/Fotostand

Rekordpunkt 51! Da ist er. Doch richtig freuen kann man sich eigentlich nicht darüber in Köpenick. Denn es sollte Rekordsieg Nummer 5 werden! Das 1:1 (0:1) gegen Schlusslicht Fürth könnte im Kampf um die Europa League-Plätze oder gar einen Champions-League-Rang zu wenig sein. Auch bei Union wachsen die Bäume nicht nur in den Himmel. 

Nach den ersten 45 Minuten musste man sich fragen, wer denn die Jungs da unten in den roten Trikots waren – und was sie mit der Elf gemacht haben, die noch vor Wochenfrist RB Leipzig mit 2:1 geputzt hatte. Denn es waren beileibe nicht die Hausherren, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten, sondern die Gäste. Denen war der Frust über den Abstieg nicht anzumerken – im Gegenteil.

Torschüsse (6:1!), Ecken (3:1), Ballbesitz (52:48 Prozent) – überall hatten die Kleeblätter die Nase vorn. Den Gegner zu leicht genommen? Angst vor der  eigenen Courage? Überrascht über die Widerstandsfähigkeit des Absteigers? Vielleicht ein Mix aus Allem. Bitter zudem die frühe Verletzung von Dominique Heintz, der durch Julian Ryerson nach 22 Minuten ersetzt werden musste.

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Hrogota schockt Union

Nach dem wunderschönen Führungstreffer durch Branimir Hrogota (33.) nach einer unglücklich von Robin Knoche herausgeköpften Flanke suchte Fürth sein Heil weiter munter im Weg nach vorne und stellte Union vor einige Rätsel. Zur Pause schien es nicht unmöglich, dass die Mittelfranken einem in dieser Spielzeit ganz exklusiven Klub beitreten könnten, der bislang nur dem FC Bayern und Borussia Dortmund vorbehalten gewesen war. Die beiden hatten als einzige zwei Dreier gegen die Eisernen in dieser Spielzeit einfahren können.

Nach der Pause bemühte sich Union um mehr Spielkontrolle, entfachte mehr Druck. Doch es mangelte weiterhin an Präzision oder einer zündenden Idee. Daran änderte auch die Hereinnahme von Andreas Voglsammer für Genki Haraguchi zunächst nichts.

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Joker Michel rettet den Punkt

Urs Fischer baute um, löste die Dreierkette auf und brachte die Erfolgsjoker aus Leipzig, Sven Michel und Kevin Behrens. Keine zwei Minuten später stand ein 1:1 auf der Anzeigetafel, als Michel von einem Patzer der Fürther Hintermannschaft profitierte, Viergever am Fünfer den Ball abluchste und locker am verdutzt dreinblickenden Linde im Gehäuse der Franken zum Ausgleich einschob. Puh!

Jetzt endlich war Union da, drängte auf den Siegtreffer. Das Stadion bibberte, brüllte sich die Seele aus dem Leib. Doch diesmal blieb das Wunder aus. Leipzig ist eben nicht aller Tage ...

Noten und Infos zum Spiel:

  • 1. FC Union Berlin: Rönnow 3 – Jaeckel 3, Knoche 3, Heintz - (24. Ryerson 3)- Trimmel 3,5, Khedira 4,5, Haraguchi 5 (46. Voglsammer 3), Prömel 4 Gießelmann 4 (70. Michel 2), - Awoniyi 5 (70. Behrens), Becker 5 (85. Öztunali)
  • SpVgg Greuther Fürth: Linde 3,5 – Griesbeck 2,5, Viergever 5, Itter 3,5  – Asta 3,5, Willems 3 (73. Bauer), Raschl 3, Tillman 4 (90. Jung), Hrgota 2,5 – Ngankam 3,5 (73. Green) Leweling 3,5 (84. Abiama)
  • Tore: 0:1 Hrgota (33.), 1:1 Michel (73.)
  • Gelb: Ryerson (1), Knoche (6) - Willems (5), Hrogota (4)
  • Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg) 3
  • Zuschauer: 20.612

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