Jubelt der 1. FC Union gegen den VfB Stuttgart über einen Sieg, freut man sich auch bei Hertha BSC.
Jubelt der 1. FC Union gegen den VfB Stuttgart über einen Sieg, freut man sich auch bei Hertha BSC. Imago

Der 1. FC Union hat Hertha BSC im Express-Tempo überholt. Nicht einmal mehr die Rücklichter der Eisernen sehen die Blau-Weißen. Doch am Sonnabend schauen sie sehr genau, was die Köpenicker ab 15.30 Uhr auf dem Rasen der Alten Försterei gegen den VfB Stuttgart zaubern. Hertha drückt Union ganz fest die Daumen.

Die Konstellation in der Tabelle macht jeden Herthaner für 90 Minuten zum glühenden Unioner. Schließlich ist Stuttgart der härteste Gegner im Abstiegskampf. Durch ihren Erfolg über Borussia Mönchengladbach (3:2) rückten die Schwaben bis auf einen Punkt an Hertha ran, könnten mit einem Sieg oder einem Unentschieden in der Försterei die Blau-Weißen überholen und auf den direkten Abstiegsplatz verdrängen.

Union kann Hertha unter den Strich drücken

Ein Albtraumszenario in einer eh schon gruseligen Zeit für die Männer aus dem Westend. Ein Sturz auf Rang 17 käme zur Unzeit. Irgendwann zwischen 17.15 Uhr und 17.25 Uhr ist Sonnabend in Köpenick Spielschluss. Ab 18.30 Uhr tritt Hertha im Krisenspiel bei Borussia Mönchengladbach und Endspiel für Trainer Tayfun Korkut an. Den Tiefschlag Abstiegsplatz braucht eine Stunde vor dem Spiel niemand.

Natürlich schweigen die Herthaner zum Thema, wollen nur auf sich und nicht auf andere schauen. Werden sie aber doch tun. Denn es geht um Psychologie.

Ja, was Hertha 2022 auf den Rasen bringt, ist schlecht. Aber aus der rosaroten Brille betrachtet hat sich auch die Fußball-Welt gegen sie verschworen. Verliert Union gegen Stuttgart, ist das nur ein weiteres Argument für die Mitleidsschleife: Egal, was mir machen, alles läuft gegen uns.

Union und Hertha profitieren voneinander

Auch wenn der eiserne Verteidiger Robin Knoche versichert: „Das ist jedem, der da auf dem Platz steht, völlig egal.“ Trotzdem wäre für Union die Schützenhilfe für den ungeliebten Nachbarn keine Einbahnstraße. Die Rivalität treibt beide Vereine an. Die Stadtderbys sind zu Höhepunkten einer jeden Saison geworden. Egal, wie schlecht es dem anderen gehen mag, der andere spürt davon auch etwas. Und wenn es in seiner Kasse ist. Ausverkauftes Haus ist immer garantiert, wenn sich Hertha und Union duellieren und keine Vorschriften die Zuschauerzahl sanktionieren.

Deshalb gilt am Sonnabend in Köpenick ein klein bisschen auch das Motto: Wir kämpfen und siegen für Dich, Fußball-Berlin.

Lesen Sie hier mehr über die Eisernen und hier über Hertha BSC >>