Viel erreicht, aber noch nicht alles! Christian Streich vom SC Freiburg und Urs Fischer vom 1. FC Union kämpfen im Saisonfinale um einen Platz in der Champions League.
Viel erreicht, aber noch nicht alles! Christian Streich vom SC Freiburg und Urs Fischer vom 1. FC Union kämpfen im Saisonfinale um einen Platz in der Champions League. imago images/Sportfoto Rudel

Der Traum ist greifbar nah. Noch einmal 90 Minuten für den 1. FC Union am Sonnabend (15.30 Uhr) im Saisonfinale gegen Werder Bremen. Nur noch ein Heimsieg, dann haben die Köpenicker das größte Wunder der Bundesliga geschafft und das Ticket für die Champions League in der Tasche. Doch es wird ein echter Krimi, es wird ein Fernduell mit dem punktgleichen SC Freiburg (beide 59 Zähler), der in Frankfurt antritt. Es wird ein Duell der dienstältesten Trainer-Titanen der Bundesliga: Urs Fischer (57) gegen Christian Streich (57). Wer setzt sich die Königskrone auf?

Der sympathische Kult-Trainer Streich ist seit sagenhaften elf Jahren bei den Breisgauern im Amt. Eine bewundernswerte Seltenheit in dem schnelllebigen Profigeschäft. Vergangenes Jahr blieb ihm die Krönung verwehrt, er verlor das Pokalfinale 2:4 gegen RB Leipzig. Jetzt kann er sich die Krone mit einem Champions-League-Platz aufsetzen.  

Der Streich-Bluff: „Wenn Union siegt, dann ist es so“

Streich bleibt ziemlich cool, wenn es um die Königsklasse geht. Es ist schon fast ein Bluff. „Wenn Union gewinnt, dann soll es so sein. Ich kann damit leben, mit der Form von Niederlage. Wenn wir 62 Punkte hätten, wären wir vier Tore schlechter als der Vierte in der Bundesliga, dann würde ich mich nicht wahnsinnig ärgern. Irgendwann ist fertig mit ärgern und Ansprüche stellen, sonst bist du irgendwann des Wahnsinns. Den versuche ich zu vermeiden“, sagt Streich.

Doch kribbeln tut es doch bei dem Emotionsmenschen Streich: „Wenn irgendwas aus dem Ruder läuft, werde ich mich informieren – und sonst will ich nichts wissen. Wenn Werder Bremen nach fünf Minuten 3:0 hinten liegt oder 3:0 führt, dann werden sie mir schon sagen: ‚Du hör mal, es sieht gerade so aus.‘ Aber davon gehe nicht aus.“

3:0 für Union nach fünf Minuten? Das wäre ein echtes Träumchen. Doch Urs Fischer, der seit fünf Jahren das Zepter bei den Eisernen führt, will sich auf solche Gedankenspiele gar nicht einlassen. Er ist genauso abgezockt wie sein Kollege. „Ich glaube, ich habe mich geäußert, dass an den letzten Spieltagen manchmal verrückte Dinge geschehen. Aber es ist schon wichtig, dass wir uns nicht auf andere verlassen, sondern versuchen, unseren Job zu erledigen“, sagt er in seiner ruhigen, besonnenen Art, die Union so viel Erfolg gebracht hat. 

Fischer mahnt: „Wir brauchen Lockerheit“

Doch einen Unterschied gibt es zu Streich. Fischer: „Aber logisch, ich werde ganz sicher auf dem aktuellsten Stand sein, wie es gerade im Spiel Frankfurt gegen Freiburg ist.“ Das ganz große Ding, die Champions League – Fischer will sie sich angeln: „Wir spielen die beste Spielzeit von Union in der ersten Bundesliga. Wir spielen Gruppenphase Europa League, das kann uns keiner nehmen. Nur: Wir können Königsklasse spielen, nächste Spielzeit. Also, es geht noch um was.“

Der Druck ist da vor dem ultimativen Saisonfinale. Das weiß auch Fischer und sagt: „Es wird eine Spannung da sein. Es geht um viel in diesem Spiel, aber trotzdem brauchst du dann wieder eine Lockerheit in den Aktionen, sonst verkrampfst du.“ Hochspannung an der Alten Försterei ...

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