Der Waldseitenblock im Stadion An der Alten Försterei ist taghell erleuchtet durch zahlreiche Pyrofackeln beim Spiel des 1. FC Union gegen Ajax Amsterdam.
Der Waldseitenblock im Stadion An der Alten Försterei ist taghell erleuchtet durch zahlreiche Pyrofackeln beim Spiel des 1. FC Union gegen Ajax Amsterdam. Ostseephoto/imago

Wieder gegen die SG Royale Union Saint-Gilloise! Nichts Neues für den 1. FC Union. Und doch wiederum! Denn gespielt wird diesmal beim Achtelfinal-Rückspiel nicht mehr im Stadion King Power at Den Dreef in Leuven, sondern es geht in den Lotto-Park des RSC Anderlecht. Aber Moment mal, die Eisernen in Belgien – da war doch mal was? Richtig! Es war ein Spiel ohne Union-Fans. So von der Uefa angeordnet. Droht da wieder was?

Hofft keiner. Man ist in Köpenick ja über den Umzug der Belgier sogar froh. Der Lotto-Park ist mit seinem internationalen Fassungsvermögen von 20.125 Plätzen fast doppelt so groß wie die Spielstätte in Leuven. Und damit dürften auch diesmal mehr Tickets nach Köpenick gehen. Kommt dem reisefreudigen Union-Anhang natürlich zupass. Auch wenn ihnen wieder nur fünf Prozent des Kartenkontingentes zustehen.

Die Buchungspreise für Flüge nach Brüssel stiegen seit der Auslosung am Freitagmittag auf jeden Fall sprunghaft an. Auch die Hotels in der belgischen Hauptstadt wurden gefühlt sekündlich teurer. Der Ansturm der Eisernen auf Brüssel ist also schon im vollen Gang. Jeder Köpenicker will am 16. März dabei sein, wenn es um den Einzug ins Viertelfinale der Europa-League geht.

Der 1. FC Union hofft auf seine Fans in Belgien

Mit dem zwölften Mann im Rücken sollte auch da was für die Eisernen möglich sein. Aber dürfen sie auch kommen? Denn im Vorrundengruppenspiel bei den Belgiern musste der 1. FC Union ja ohne die Unterstützung seiner Fans auskommen. Die Uefa hatte den Verkauf von Tickets an die Köpenicker untersagt, als Strafe für die Pyrorandale im schwedischen Malmö.

Schon gekaufte Tickets verloren seinerzeit ihre Gültigkeit. Die Rückerstattung des Kaufpreises war kein echter Trost für die Union-Fans. Der Ausschluss der Gästefans war das eine, das andere waren die 40.000 Euro, die der 1. FC Union berappen musste. 

Und auch jetzt steht wieder eine deftige Strafe für den 1. FC Union im Raum! Im Play-off-Spiel gegen Ajax Amsterdam wurde beim 3:1 munter gezündelt. Abgezockt und cool waren die Köpenicker nur auf dem Platz, auf den Rängen hingegen heiß! Gefühlt war die Waldseite das ganze Spiel über taghell erleuchtet. 

Wieso kamen so viele Pyros ins Stadion des 1. FC Union? 

Manch einer fragte sich, ob die Bengalos nicht vereinzelt geschmuggelt, sondern mit dem Laster in die Alte Försterei gekarrt worden waren, so viele Fackeln brannten während der Partie. Kein Vergleich mit dem Auswärtsspiel bei Sporting Braga. Aber selbst das hat die Eisernen ja auch schon eine Geldstrafe von 40.500 Euro gekostet.

Der 1. FC Union ist also in den Augen der hohen Herren hochgradiger Wiederholungstäter. Zudem haben ja auch die Anhänger von Ajax Amsterdam gezündelt. So etwas wird dem Gastgeber-Klub immer gern als mangelnder Ordnungsdienst angelastet.  

Kommt es also wieder zu einem Zuschauerteilausschluss? Selbst wenn das der Fall sein sollte, würde das wohl zunächst die nächste Partie der Eisernen betreffen. Und das wäre erst einmal das Hinspiel am 9. März gegen den belgischen Vizemeister. Die Partie in Brüssel wäre also nicht betroffen. 

Welche Strafe verhängt die Uefa diesmal für den 1. FC Union?

Zudem muss man berücksichtigen, dass es einen erheblichen Unterschied gab zwischen den Zündeleien beim Spiel gegen Ajax Amsterdam und denen bei Malmö FF. Das Spiel in Schweden stand kurz vor einem Spielabbruch, weil Raketen ziellos in Besucherblöcke gefeuert worden waren. 27 Minuten lang war der Kick zudem unterbrochen.

Dagegen waren die Leuchtfeuer gegen den niederländischen Rekordmeister eher gelebtes Brauchtum bei Fans, auch wenn das für die Uefa sanktionsfähig ist. Es wurde aber nicht willkürlich in die Menge gefeuert, sondern kontrolliert abgebrannt. 

Man kann daher nur hoffen, dass dem 1. FC Union nur wieder ein sattes Bußgeld auferlegt wird. Und das werden wohl deutlich mehr als die zuletzt jeweils 40.000 Euro! 

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