KURIER-Kommentar

Dieser Derby-Schwung kann Union wieder nach Europa tragen

Die Eisernen tankten viel Selbstvertrauen. Sollte ihnen helfen in den kommenden Wochen beim Endspurt!

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Derbysieger! Die Profis von Union Berlin genießen den triumphalen 4:1-Erfolg bei Hertha BSC.
Derbysieger! Die Profis von Union Berlin genießen den triumphalen 4:1-Erfolg bei Hertha BSC.imago/Huebner

Muss man etwas kritisieren nach diesem triumphalen 4:1 der Eisernen im Stadtderby bei Hertha BSC? Wer das berühmte Haar in der Suppe finden möchte, der merkt an, dass Unions Sieg viel zu spät eingetütet und vor allem zu niedrig ausgefallen ist. Denn schon in Durchgang eins hätten die Eisernen locker, zwei, drei Buden mehr machen können. Warum das erwähnenswert ist? Mit einem Kantersieg hätte die Köpenicker die Chancen auf Europa erhöht. Denn Union hat gegenüber der Konkurrenz aus Freiburg und Hoffenheim das deutlich schlechtere Torverhältnis.

Doch lassen wir die Kirche einfach mal im Dorf. So zu argumentieren ist Erbsenzählerei. Nach einem Abend wie diesem kann man einfach nur Jubeln und Feiern. Denn seien wir mal ehrlich, jeder hatte einen schweren Gang erwartet gegen die Blau-Weißen und wäre sicherlich vor dem Spiel froh darüber gewesen, einfach nur drei Punkte mitzunehmen. Egal wie.

Union tankt Selbstvertrauen

Das Spiel hat aber vielmehr gezeigt, dass Union für den Endspurt gerüstet ist. So wie das zwischenzeitliche 1:1 weggesteckt wurde, eigentlich ein schockierender Treffer aus dem Nichts, einfach nur weitermarschiert wurde, das hatte was.

„Wir sind ruhig geblieben und ich habe keinen einzigen Spieler gesehen, der jetzt irgendwie die Nerven verloren hat und nicht mehr an den Sieg geglaubt hat“, meinte Unions Kapitän Christopher Trimmel. Selbstvertrauen pur!

Union hat nicht nur verbal sich für den Europacup beworben, sondern auch geliefert. Und auch wenn die Konkurrenz mitspielen muss, die Eisernen es – Stand jetzt – nicht in der eigenen Hand haben, wie Trimmel korrekterweise anmerkte: Union will weiter mitmischen, wieder nach Europa.

Trimmel erkennt Union-Baustellen

Abheben wird keiner in Köpenick. „Wir haben hoch gewonnen und trotzdem haben wir noch Baustellen. Es hätte höher ausfallen müssen. Das Flankenspiel war nicht ideal. Waren oft durch und haben es trotzdem schlecht gemacht. Wir können dran arbeiten und müssen dran arbeiten“, so Trimmel weiter.

„Wir wollen so lange wie möglich vorne dran bleiben. Sechs Spiele, das erste hast du heute gewonnen. Dazu drei Heimspiele …“, so die Kampfansage aus Köpenick. Union geht voller Schwung in den Endspurt. Die Konkurrenz kann sich warm anziehen.

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