Christopher Trimmel : Diese Pleite macht uns Mut für das Derby
Union nimmt vom 0:2 gegen Bayern viel Positives mit fürs Spiel am Freitag bei Hertha.

Zur Einordnung des Geschehenen genügte Neven Subotic eigentlich ein einziger Satz. „Bayern ist Bayern“, sagte Unions Innenverteidiger nach dem 0:2 (0:1) seiner Eisernen beim Re-Start aus der Corona-Zwangspause.
In Köpenick kann man mit dem Resultat bestens leben, auch wenn man Niederlagen an sich nie besonders toll findet. Aber dieses 0:2 – nur 0:2 und keine psychologisch schwer zu verdauende Klatsche – muss man sagen, war eher fortschrittlicher Natur. „Die haben mit die besten Spieler der Welt“, meinte der serbische Ex-Nationalspieler, der eigentlich solide agierte, aber eben auch zweimal schlecht ausgesehen und daher eine Aktie an der Pleite hatte.
In Halbzeit eins, als alle Welt sich schon auf dem Weg zur Nullnummer beim Pausentee wähnte, verursachte Subotic einen Strafstoß beim Versuch, den Ball aus dem Sechzehner zu kicken. Zehn Minuten vor dem Ende zog er bei einem Kopfballduell gegen Pavard den Kürzeren.
Alles kein Beinbruch. „Wir haben uns gut gezeigt gegen so einen starken Gegner. Deshalb gehen wir auch mit einer gewissen Stärke und Dynamik in die nächsten Spiele“, meinte der 31-Jährige zuversichtlich. Mit zwei Überraschungen hatte Interimschef Markus Hoffmann, der Urs Fischer vertrat, aufgewartet, die aber im Nachhinein erklärbar waren. Zum einen stürmte Anthony Ujah anstelle von Sebastian Andersson. Der Schwede hatte zuletzt mit Knieproblemen zu kämpfen. Offensichtlich wollte keiner riskieren, dass es zu Rückschlägen beim Schweden-Knipser kommt. Am Freitag steht ja Part zwei der Stadtmeisterschaft an. Mit fünf weiteren Tagen, die ins Land gehen, sollte der Blondschopf dann wieder im Vollbesitz seiner Kräfte sein.
Grischa Prömel ersetzt Christian Gentner
Personalie Nr.2 betraf Christian Gentner und Grischa Prömel. Letzterer stand erstmals seit dem 2. Spieltag wieder in der Startelf. Die zwei Monate zusätzliche „Erholungszeit“, die mit der Corona-Zwangspause einhergingen, ließen den 25-Jährigen seine Patellasehnenprobleme endgültig zu den Akten legen. Und da man davon ausgehen musste, dass Union gegen die Bayern einen enormen Laufaufwand betreiben muss, bot es sich ja an, dem rund neun Jahre jüngeren Protagonisten den Vorzug zu geben.
Heraus kam insgesamt eine solide Leistung, auch wenn man den großen Favoriten nicht wirklich in Bedrängnis bringen konnte. Aber die kommenden Widersacher sind ein anderes Kaliber. Das wissen die Eisernen auch und bauen darauf, dass Hertha nicht Bayern ist. „Wir können positiv mit allem umgehen. Es ist immer positiv, wenn man gegen die Bayern kein Tor aus dem Spiel heraus bekommt. Das waren zwei Standards. Das kann immer mal passieren“, ordnete Christopher Trimmel die Partie ähnlich ein wie zuvor Subotic.