Stehplatzprojekt wird fortgesetzt
Trotz Uefa-Beschluss: 1. FC Union will für Champions League ins Olympiastadion
Nur so kann jedes der über 56.000 Vereinsmitglieder bei den Highlights der Vereinsgeschichte auch wirklich im Stadion mit dabei sein.

Die Hoffnung der Fans währte nur kurz! Für den 1. FC Union ist zwar eine mögliche Hürde für die Premiere in der Champions League im Stadion An der Alten Försterei gefallen, aber das heißt nicht automatisch, dass nun auch in Köpenick in der Königsklasse der Ball rollen wird. Die Eisernen tendieren nach wie vor dazu, für die bislang feststehenden drei Heimspiele der Gruppenphase ins Olympiastadion umzuziehen.
Am Mittwoch verlängerte die Uefa ihr Pilotprojekt auch in der kommenden Europapokal-Saison den Verkauf von Stehplatz-Tickets. In Deutschland, Frankreich und England sind bei Spielen der Champions League, Europa League und Conference League Stehplätze zugelassen.
Dennoch hatte Dirk Zingler, der Präsident des 1. FC Union ja schon im Vorfeld verkündet, dass die Eisernen unabhängig von einem etwaigen Beschluss der Uefa eine Entscheidung über den Spielort treffen wollten. Derzeit deutet alles auf einen Umzug ins Westend der Stadt hin.
Der 1. FC Union hätte vielleicht gerade einmal 15.000 eigene Fans ins Stadion lassen dürfen
Mehr als 18.000 Stehplätze gibt es an der Alten Försterei, aber nicht einmal 4000 Sitzplätze. In der abgelaufene Spielzeit hatten die Köpenicker ihre fünf Partien in der Europa League im heimischen Grund über die Bühne gehen lassen. Doch die Anforderungen in der Champions League sind erheblich andere. Erfahrungen mit dem Olympiastadion als Heimspielstätte bei internationalen Kicks haben die Köpenicker zudem. Bereits in der Saison 2021/22 waren die Eisernen für ihre Spiele in der Conference League in den Westen Berlins umgezogen.
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Am Ende muss Union sich entscheiden: zwischen Stehplatz-Romantik und dem Wunsch vieler Fans nach Spielen im eigenen Stadion oder dem finanziell lukrativeren Umzug ins Olympiastadion mit deutlichen Mehreinnahmen. Wobei es Zingler - auch wenn er ein Mann der Wirtschaft ist - vordergründig nicht einmal um die fetten Mehreinnahmen geht. Denn natürlich kann trotz einer Stadionmiete von mindestens 300.000 Euro im Olympiastadion ein Vielfaches an Erlösen generiert werden.
Zingler geht es auch darum, dass nicht jedes Union-Mitglied in den Genuss käme, wenigstens ein Champions- League-Spiel live in der Alten Försterei mitzuerleben. Auch wenn man – wie in der Europa League – die Tickets unter den rund 56.000 Vereinsmitgliedern verlosen würde.
Der Umzug ins Olympiastadion ergibt für den 1. FC Union Sinn
Fünf Prozent der Tickest müssen bei internationalen Spiele den Gästen zur Verfügung stehen. Aber auch die Uefa beansprucht ein erhebliches Kontingent für ihre Sponsoren. Mal abgesehen davon, dass sich die Kapazität zusätzlich verringern würde, weil Umbaumaßnahmen unter anderem auch für die Medien erforderlich wären. Die Uefa verlangt für Champions-League-Spiel ein zertifiziertes Fünf-Sterne-Stadion. Die Alte Försterei hat nicht mal drei. Es wären erhebliche Umbaumaßnahmen erforderlich. Alles zu Lasten der Kapazität.
Blieben wohl nur 15.000 Karten pro Spiel für Anhänger der Eisernen. Vorsichtig geschätzt könnten insgesamt etwa 45.000 Unioner einem Heimspiel in Köpenick beiwohnen. Das heißt, über 10.000 Fans würden am Ende in die Röhre schauen, könnten nicht mal einen einzigen Königsklassenkick live im Stadion sehen.
Der Heimvorteil der kleinen engen Spielstätte mit ihrer brachialen Lautstärke ist auf jeden Fall schon mal dahin. Welche Wucht dann womöglich eine ausverkaufte Schüssel entfalten wird, muss sich erst zeigen.
Bitter für alle Fußballromantiker. Auch wenn der Umzug sinnvoll erscheint.
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