So sehen Sieger aus: Die Spieler des 1. FC Union Berlin jubeln nach dem 1:0-Sieg beim 1. FC Köln.
So sehen Sieger aus: Die Spieler des 1. FC Union Berlin jubeln nach dem 1:0-Sieg beim 1. FC Köln. City-Press/Firo

Erinnert sich noch jemand an die „ganz enge Kiste“? Nein? Es war ein ironischer Fangesang von Anhängern des 1. FC Union in Müngersdorf, die mit einer Polonaise umherzogen als der 1. FC Union sang- und klanglos mit 0:7 untergegangen ist. Fast 20 Jahre ist das her. Ein schnödes Zweitligaspiel. Der erste Pflichtkick der Köpenicker gegen die Geißböcke überhaupt. Wer an diesem Sonntag Augenzeuge wurde der sehr souveränen Vorstellung der Eisernen in der Domstadt wurde, kann sich das gar nicht mehr so recht vorstellen. Erst recht nicht, wenn man sich die reine Bundesligabilanz der Köpenicker gegen die Geißböcke anschaut: Sechs Siege und ein Unentschieden stehen da zu Buche! Unglaublich!!

Fast könnte man meinen, die Geißböcke können sich künftige Begegnung mit den Eisernen ersparen und die Punkte gleich mit der Post schicken. Wäre zumindest ökologischer. Und ökonomischer, weil Reisekosten wegfallen. „Union war uns heute in allen Belangen völlig überlegen, der Sieg heute geht absolut in Ordnung“, gab denn auch Kölns Trainer Steffen Baumgart zum Besten. „Sie haben uns heute vor allem vor der Pause den Schneid abgekauft“, pflichtete ihm Florian Kainz bei.

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Die Stimmung bei den Spielern des 1. FC Union war entsprechend ausgelassen nach dem Abpfiff in der Domstadt. Tabellenführung erobert. Auch weil Freiburg gegen Gladbach nicht gewinnen konnte. Und es klingt fast wie eine Drohung an den Rest der Liga, wenn man den Worten des Union-Kapitäns lauscht.

Union-Kapitän Trimmel sieht noch Luft nach oben

„Wir haben einen Lauf, aber wir wissen, dass noch viele Dinge nicht so gut sind. Wir sind die Mannschaft mit dem wenigsten Ballbesitz. Okay, wir haben gegen Bayern und Leipzig schon gespielt, da ist klar, dass die Statistik ein wenig lügt. Wir haben das heute wieder sehr, sehr gut gemacht. Die Defensivarbeit ist einfach ne Stärke von uns. Beim Spiel mit dem Ball müssen wir auf jeden Fall noch zulegen“, sagte Christopher Trimmel.

Wichtig war ihm dass er und die Kollegen nach der eher mauen Vorstellung beim 0:1 gegen St. Gilloise unter der Woche sofort eine Reaktion gezeigt hatten. „International gesehen haben wir ein ganz schlechtes Spiel gemacht. Und solche Phasen wird es im Saisonverlauf auch in der Liga mal geben. Wichtig ist nur die Antwort drauf“, so der Burgenländer.

Lennart Grill jubelt über seine Premiere beim 1. FC Union

Auch Keeper Lennart Grill, der kurzfristig für den angeschlagen Frederik Rönnow ins Tor musste – oder besser gesagt durfte – frohlockte. „Zu Null gespielt. Das zeigt, das wir uns gut vorbereitet haben. Das eine Stärke von uns ist. Die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit haben wir zwar ein bisschen darum gebettelt, dass wir den Ausgleich kriegen. Aber im Großen und Ganzen haben wir es wieder gut verteidigt. Zusammen verteidigt. Das zeichnet uns aus. Sinnbildlich, wie wir in den letzten vier Minuten den Ball an der Kölner Ecke gehalten haben und nix mehr anbrennen lassen haben. Das war top“, so die Leverkusener Leihgabe. 

Logisch, dass auch Trainer Urs Fischer wenig zu bemängeln hatte. „Die erste Hälfte war sehr gut von uns. Wir waren im Spiel. Waren griffig, Auch im Spiel mit dem Ball haben wir es gut gelöst. Konnten uns immer wieder gut aus Drucksituationen lösen. Nach der Pause brauchten wir zehn Minuten, da brauchten wir auch einen Torwart. Danach war es wieder sehr kontrolliert und wenn ich an die letzten Szenen an der Eckfahne denken, das hat die Mannschaft sehr clever gemacht“, so der Schweizer hochzufrieden.

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