Protestplakate der Fans des 1. FC Union gegen einen möglichen Investoreneinstieg bei der DFL.
Protestplakate der Fans des 1. FC Union gegen einen möglichen Investoreneinstieg bei der DFL. Imago/Contrast/Oliver Behrendt

Das Spiel gegen Freiburg hatte noch gar nicht so richtig Fahrt aufgenommen, da hagelte es Proteste. Nicht gegen den Unparteiischen. Oder einen gegnerischen Spieler. Nein, diesmal richteten sich die Proteste im Prinzip gegen den eigenen Klub-Boss Dirk Zingler!

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Es war ein großes Thema auch rund um das Spiel gegen die Breisgauer (4:2): der bevorstehende Einstieg von Investoren in die DFL, über den am 24. Mai bei der Mitgliederversammlung der DFL entschieden werden soll. Ein Meer von Spruchbändern pflasterte die Ränge. Dirk Zingler hatte sich ja in der jüngeren Vergangenheit mehrfach für einen zeitlich befristeten Einstieg eines Geldgeber in den deutschen Profi-Fußball ausgesprochen und liegt damit über Kreuz mit den eisernen Fans, die einen Ausverkauf der Grundwerte befürchten.

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Fans des 1. FC Union nicht allein in ihrem Protest

Parolen wie „Die größte Gefahr für den Fußball ist keine Pandemie, sondern eure Gier“, „Tod dem kranken System“ oder auch „Fußball für die Menschen im Stadion!“ waren zu lesen. Die Union-Fans sollten „kritisch“ bleiben, stand zudem auf einem Zaunfahnenbanner. Es wurde eine nicht enden wollende Gier angeprangert.

Die  DFL plant 12,5 Prozent für eine Laufzeit von 20 Jahren an der zukünftigen Medien-Vermarktung der Bundesliga an einen Investor abzutreten. Im Gegenzug erhofft man sich eine Einmaleinnahme von zwei Milliarden Euro. Zwar ist vorgesehen, dass 85 Prozent der Kohle für zweckgebundene Investitionen wie Digitalisierung oder sonstige infrastrukturelle Maßnahmen eingesetzt werden müssen, doch wie immer im Profizirkus kann nicht ausgeschlossen werden, dass am Ende nur windige Manager oder die Spieler davon profitieren.

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Laut DFL sollen die neuen Geldgeber keine oder nur sehr eingeschränkte Mitbestimmungsrechte erhalten. Die Anhänger der Eisernen befürchten dennoch eine Ausverkauf der Grundwerte und pochen auf den Einhalt der 50+1-Regel. Schon jetzt tummelt sich nach ihrem Geschmack viel zu viel Investoren-Kohle in der Liga.

Augsburger Fans protestieren gegen einen Investoreneinstieg bei der DFL.
Augsburger Fans protestieren gegen einen Investoreneinstieg bei der DFL. Imago/Philippe Ruiz

Mit ihrem Bauchgrummeln und ihrem Protesten sind die Unionanhänger übrigens nicht allein. Auch in der Vorwoche beim 0:1 der Eisernen in Augsburg hatten die Fans des FCA ihren Unmut plakativ zum Ausdruck gebracht. 

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