So liefen die 55 Tage Pause bei Union
Die Eisernen schauen nur auf sich selbst
Weil auch Langzeitverletzte wie Akaki Gogia nun wieder fit sind, glauben die Köpenicker weiter ganz fest an den Klassenerhalt

Wie alles begann: Noch am 10. März, als überall schon Absagen oder Geisterspiele im Raum standen, wollte Union das Spiel des Jahres gegen den FC Bayern weiter mit Publikum stattfinden lassen. Am Tag danach musste Dirk Zingler zurückrudern. Jetzt sollte der Kick als Geisterspiel steigen. Einen Tag vor der Partie setzte die DFL am 13. März den ganzen Ligabetrieb aus.
Homeoffice: Am Morgen des 14. März versammelte sich das Team noch einmal, wurde dann ins Homeoffice geschickt. Zunächst befristet bis zum 20. März wurde das Mannschaftstraining noch zwei weitere Male (27. März und 5. April) verschoben. Mit individuellen Plänen sollten sich Sebastian Polter, Marius Bülter & Co. fit halten. Das Stadion und die Zeughäuser wurden ebenfalls geschlossen.
Trainingsneustart: Am 6. April konnte das Team wieder starten. Bis heute aber nur in Kleingruppen, ohne Zweikämpfe und unter Beachtung der vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen. Vor allem im physisch-konditionellen Bereich musste gearbeitet werden. Quasi im Schichtbetrieb den ganzen Tag lang, damit so wenig Personen wie möglich sich im Stadion und Trainingsbereich gleichzeitig aufhalten. Da die Coronatests jetzt alle negativ waren, brennt Union auf das richtige Teamtraining.
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Quarantäne: Lediglich Yunus Malli musste sich in häusliche Quarantäne begeben, weil in seinem Familien-Umfeld ein Corona-Fall aufgetreten war. Diese ging dann sogar über die 14 Tage hinaus, weil der Heilungsprozess des Betroffenen nicht optimal verlief. Er ist bis heute nicht zurück. Mache sich jeder selbst einen Reim darauf. Beim Rest des Teams oder internen Mitarbeitern gab es offiziell keine Vorkommnisse. Offiziell wohlgemerkt.
Sparmaßnahmen: Die Belegschaft wurde entweder ins Homeoffice gesteckt oder auf Kurzarbeit gesetzt. Für letztere hatte Unions Präsident Dirk Zingler jüngst eine erfreuliche Botschaft. Die Eisernen werden die nächste Rate der TV-Gelder nutzen, um das Kurzarbeitergeld der Belegschaft (60 Prozent vom Netto/67 Prozent bei Kindern) aufzustocken. Gehaltsverzicht: Rafal Gikiewicz preschte bereits Mitte März vor und erklärte sich via Twitter dazu bereit, auf einen Teil seines Gehaltes zu verzichten, um dem Klub in der finanziell angespannten Situation zu helfen. Am 25. März einigten sich der Mannschaftsrat und die Vereinsführung auf eine generelle Gehaltskürzung. Wenige Tage später wurde klar, dass dies gestaffelt nach Grundeinkommen geht. So verzichten die eisernen Profis laut Sheraldo Becker auf 20 bis 30 Prozent ihrer Kohle. Das sparte den Köpenickern monatlich zwischen 300000 bis 500.000 Euro. Mittlerweile scheint man sich da aber auch den Ligamaßstben angepasst zu haben und die sahen zuletzt nur 10 Przent vor. Bisschen dürftig.
Dauerkarten und Tickets: Von den 11.500 Dauerkarteninhabern forderte bis dato keiner seine Kohle zurück. Damit wurden Union quasi 700-000 Euro beschert. Zudem werden die Eisernen bestimmt einen virtuellen Ticketverkauf anbieten für die fünf noch ausstehenden Heimspiele. Mit ihren fiktiven Bratwurst- und Bierverkäufen haben sie die Spendenschatulle ja schon geöffnet. Verrückt genug wie die Anhänger der Eisernen sind, kann man bei knapp 37000 Mitglieder davon ausgehen, dass auch diese Heimspiele dann wohl ausverkauft sein werden, ohne auch nur einen einzigen Besucher im Stadion zu haben. Auch das würde Union um die 700.000 Euro zusätzlich in die coronabedingt klammen Kassen spülen.
Bleibt eigentlich nur abzuwarten, dass der Ball wieder rollt. Zumal auch Langzeitverletzte wie Akaki Gogia wieder mitmischen können. Wenn Union die Klasse hält, dürfte auch die neue Saison, die ebenfalls für längere Zeit ohne Zuschauer auskommen muss – bis zum 24. Oktober gibt es keine Großveranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern –, finanziell stemmbar sein.