Unions Tymoteusz Puchacz wird gegen Heidenheim unsanft gebremst. Einen Strafstoß gab es dennoch nicht. 
Unions Tymoteusz Puchacz wird gegen Heidenheim unsanft gebremst. Einen Strafstoß gab es dennoch nicht.  City-Press/Florian Pohl

Da stand er in Turnhose, Badeschlappen und noch einem Stutzen an den Beinen in der Mixed Zone irgendwo am Rand. Tymoteusz Puchacz hielt sich raus aus dem Trubel. Dabei war der Pole mit seinem frühen Führungstreffer – seiner ersten Bude überhaupt für die Eisernen – beim 2:0 im Pokal gegen Heidenheim so etwas wie der Türöffner gewesen für den Erfolg des 1. FC Union.

Reden? Ein paar Sätze nur? „Lieber nicht. Nicht heute“, meinte der 23-Jährige. Lieber nur Taten sprechen lassen, keine Worte. Nicht nach nur einem Spiel. Bloß nicht den Kopf zu weit rausstrecken. Die Gefahr, rasiert zu werden, schätzt er offenbar groß genug ein. 

Rasiert ist er zwar neuerdings. Aber freiwillig. Die wilde Bart-Tracht, die ihn als einen mittelalterlichen Wikinger hätte durchgehen lassen, ist ab. Ein äußerliches Zeichen des inneren Kampfeswillens. Denn der Blondschopf weiß, dass sein großer Traum von der WM mit Polen in Gefahr gerät, wenn er nicht endlich regelmäßig zu Einsätzen kommt.

Puchacz mit dem zweiten Einsatz der Saison und dem ersten Tor

Gegen Heidenheim war es erst sein zweiter Einsatz in dieser Spielzeit. Zuvor hatte es lediglich für 65 Minuten beim 0:1 gegen Braga in der Europa League gereicht. Als Konsequenz hatte ihn Czeslaw Michniewicz, der polnische Nationaltrainer, zuletzt nicht für die beiden Nations-League-Spiele gegen die Niederlande und Wales berücksichtigt. 

Es ist ja auch ein Kreuz. Auch wenn Mannschaftskapitän Christopher Trimmel ihm attestiert, dass ihm die Leihe in der Vorsaison zu Trabzonspor Auftrieb gegeben habe, stellte sich die Situation in Köpenick als noch verzwickter heraus als in seiner ersten Saison. Denn anstatt sich nur mit Niko Gießelmann hinten links einen ausstechen zu müssen, tummelt sich da auf einmal ja auch Julian Ryerson in diesen Gefilden herum.

Puchacz muss sich beim 1. FC Union doppelter Konkurrenz erwehren

Doppelte Konkurrenz also. „Der Trainer“, so verriet Trimmel, „hat mit uns Außenverteidiger deshalb auch schon gesprochen. Dass sich da keiner hängen lässt oder ungeduldig wird. “

Immerhin konnte Puchacz nun gegen Heidenheim mit einer guten Leistung auf sich aufmerksam machen. Was auch Trainer Urs Fischer nicht verborgen geblieben ist. „Er hat das heute wirklich gut gemacht. Er war aktiv, viel unterwegs. Es freut mich für ihn, dass er sein erstes Tor erzielen konnte. Tymo musste zuletzt etwas hintenanstehen. Heute hat er mal eine Möglichkeit bekommen und hat Werbung in eigener Sache gemacht“, so der Cheftrainer des 1. FC Union. 

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