Die Finger gegeneinander gesteckt – so zelebriert Jordan Siebatcheu seine Treffer.
Die Finger gegeneinander gesteckt – so zelebriert Jordan Siebatcheu seine Treffer. Imago/Contrast

Natürlich durfte diese Geste nicht fehlen. Beide Zeigefinger gegeneinander gesteckt – so zelebriert Jordan Siebatcheu schon immer seine Treffer. Steht symbolisch für ein Miteinander von Freunden und Familie. Am Sonnabend war das erstmals im Trikot der Eisernen zu bewundern, als der 26-Jährige beim 1:0 (1:0) gegen Nottingham Forest sein Premieren-Tor für den 1. FC Union erzielte.

Nicht mehr und nicht weniger erwarten die Köpenicker von ihrem 6-Millionen-Einkauf: Tore, Tore, Tore. Im vierten Anlauf endlich sein erstes Ding. Und das auch noch in einem Spiel, bei dem sein unmittelbarer Vorgänger Taiwo Awoniyi beim Gegner mitmischte. Awoniyi hat ja mit seinen 20 Bundesliga-Buden eine Benchmark in Köpenick gesetzt. Und diese Last muss Siebatcheu, der US-Boy mit franko-kamerunischen Wurzeln, erst einmal schultern.

Im weiteren Verlauf der Partie deutete der 1,90 Meter große Mittelstürmer an, warum die gegnerischen Abwehrreihen vor ihm Angst haben sollten. Es hätten gut und gerne ein, zwei weitere Buden sein können.

Union-Trainer Urs Fischer freut sich für Jordan Siebatcheu

„Ich gehe mal davon aus, dass das Tor für ihn wichtig war. Sehr wichtig. Er hatte Möglichkeiten. Nicht nur gegen Nottingham, auch vorher schon. Da war es immer ganz knapp. Erfolgserlebnisse, das braucht ein Stürmer“, freute sich Trainer Urs Fischer für seinen neuen Angreifer.

Der ist natürlich noch längst nicht am Maximallevel angekommen. „Er setzt unsere Prinzipien schon sehr gut um. Aber in gewissen Situationen fehlt noch die Bindung. Einander kennen, wo Laufwege automatisch funktionieren, das braucht einfach Zeit. Da reichen vier, fünf Wochen nicht aus“, so Fischer zum Integrationsprozess des US-Nationalspielers.

Dass Siebatcheu begierig darauf ist, bei Union schnellstmöglich anzukommen, das verriet Union-Kapitän Christopher Trimmel nach der Partie gegen die Tricky Trees. „Er hat sofort nach einem Deutsch-Lehrer gefragt“, sagte der Burgenländer.

1. FC Union: Christopher Trimmel will Jordan Siebatcheu Zeit geben

Intern verständigen sich die eisernen Profis mit dem Neuzugang von den Youngs Boys Bern auf Englisch, das aber nicht wirklich seine Muttersprache ist. Weshalb er einige Tage zuvor sein erstes Interview nur auf Französisch gegeben hatte.

Gut Ding will eben Weile haben. „Es gilt immer noch, die Neuen zu integrieren. Aber das wird immer besser. Auch Jordi hat nun sein Tor gemacht. Fast sogar zwei“, meinte Trimmel. „Tore sind für Stürmer immer wichtig. Er fühlt sich immer wohler. Man merkt es auch intern. Es ist ja normal, dass neue Spieler immer etwas ruhiger sind. Jetzt werden alle etwas offener. Er ist ein ganz wichtiger Spieler. Aber wir wollen ihn nicht unter Druck setzen. Auch er braucht seine Zeit. Ich denke, das Tor wird ihm sehr guttun“, so Trimmel, der bei den Eisernen ja seit Jahren so etwas wie der heimliche Integrationsbeauftragte ist.

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