Sheraldo Becker und der 1. FC Union wollen im Hexenkessel Alte Försterei am Samstag auch den FC Bayern ärgern.
Sheraldo Becker und der 1. FC Union wollen im Hexenkessel Alte Försterei am Samstag auch den FC Bayern ärgern. Imago/Matthias Koch

Über die Chancen, dass er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag in Köpenick verlängert, zeigt sich Urs Fischer wortkarg. Deutlich mehr Einblicke gewährt der Trainer des 1. FC Union auf die Fragen, was es braucht, um den Rekordmeister FC Bayern im Spitzenspiel (Samstag, 15.30 Uhr) im Stadion An der Alten Försterei zu schlagen. Nach den Lobeshymnen von Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß in Richtung der Eisernen, kontert Fischer, der angesichts der Mega-Qualität des FC Bayern ins Schwärmen gerät.

„Die Bayern sind die beste Mannschaft in Deutschland, wenn nicht sogar europäisch oder weltweit“, huldigt Fischer die bärenstarken Leistungen der Münchner. Fischer weiter: „Sie können eine Wucht entfalten, haben Geschwindigkeit, Spieler, die individuell Spiele entscheiden können. Es braucht eine absolute Topleistung von uns und auch ein bisschen Wettkampfglück.“

Dass das nur die halbe Wahrheit ist, weiß auch Fischer. Denn wer gegen die Über-Bayern etwas Zählbares mitnehmen will, muss selbst agieren. „Was braucht es? Mut, Mut, viel Mut“, erklärt Fischer und meint damit sowohl die Defensive als auch die Offensive: „Wenn du nur dem Ball hinterherläufst, nur verteidigen musst gegen sie, dann wird das eine Aufgabe, die man fast nicht lösen kann.“

Uli Hoeneß lobt den 1. FC Union erneut

Union will also gegen Bayern nicht nur die Räume eng machen, sondern sein Heil auch im eigenen Ballbesitz suchen. Dass die Bayern mit gehörig Respekt nach Köpenick reisen, machte jüngst Nationalspieler Thomas Müller klar. Ehrenpräsident Uli Hoeneß setzt noch mal einen drauf und gerät regelgerecht ins Schwärmen, wenn er an die Eisernen denkt: „Sehr sympathisch und sehr erfolgreich. Mir gefällt das. Die machen einen Super-Job!“

Harmonieren beim 1. FC Union prächtig: Stürmer Sheraldo Becker (l.) und Jordan Siebatcheu.
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Harmonieren beim 1. FC Union prächtig: Stürmer Sheraldo Becker (l.) und Jordan Siebatcheu.

So gut, dass der 1. FC Union in dieser Saison noch ungeschlagen ist und punktgleich mit dem FC Bayern von der Tabellenspitze grüßt. Verstecken muss sich Union gegen den Ligaprimus auf keinen Fall. Der stimmgewaltige Hexenkessel Alte Försterei ist ausverkauft, das Selbstvertrauen ist nach saisonübergreifend elf Bundesliga-Spielen ohne Niederlage groß. Fischer: „Wenn du eine solch lange Zeit ohne Niederlage hast, gehen die Schultern nach oben und werden ein bisschen breiter. Du nimmst dann auch Selbstvertrauen mit, was dir in engen Spielen helfen kann.“

1. FC Union: Becker und Jordan sollen Bayern ärgern

Der Cheftrainer wird gegen die Bayern auf ein ähnliches Erfolgsrezept setzen, das vor zwei Wochen bereits beim Sieg gegen RB Leipzig (2:1) funktioniert hatte. Union ließ die Sachsen das Spiel gestalten, verteidigte dabei äußerst sicher und kam durch brandgefährliche Konter zu Erfolgen.

Als Waffe erwies sich neben der stabilen Defensive vor allem das Offensiv-Duo Sheraldo Becker und Jordan Siebatcheu, das glänzend harmoniert. Zehn Scorerpunkte haben Flügelspieler Becker und der neue Torjäger Siebatcheu in vier Spielen erzielt, beide stellen die Gegner mit ihrer Geschwindigkeit und Abschlussstärke vor massive Probleme. „Es klappt wirklich gut“, lobte Fischer: „Aber es gibt noch Luft nach oben. Das blinde Verständnis bedarf seiner Zeit.“ Aber: „Die zwei bewegen sich gut, verständigen sich gut. Sie setzen es sehr gut um.“ Das soll auch der FC Bayern zu spüren bekommen.

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