Heimat ist Heimat
Der 1. FC Union will auch in der Champions League in Köpenick bleiben
Wenn die Uefa es erlaubt, will Klub-Boss Dirk Zingler in der Königsklasse nicht ins Olympiastadion ausweichen, sondern in der Alten Försterei bleiben.

Kaum ist die Saison vorbei, schon richten sich die Blicke aller Beteiligten – trotz großer Urlaubssehnsucht – schon weit voraus. Auf die Gruppenauslosung der Champions League am 31. August in Monaco. Und natürlich noch mehr auf den 19. bzw. 20. September, wenn der erste Spieltag in der Königsklasse ansteht. Doch wo wird der 1. FC Union spielen? Dirk Zingler gab da am Sonntag eine eindeutige Antwort.
„Die Meinung hat sich nicht geändert. Heimat ist Heimat. Immer, wenn es geht, werden wir hier spielen. Da, wo wir zu Hause sind. Das ist eine Grundregel für mich“, erteilte Zingler allen Spekulationen über einen freiwilligen Umzug ins Olympiastadion vorab eine Absage. Wie schon in der Europa League in dieser Spielzeit soll auch in der Königsklasse der Ball in Köpenick rollen.
Emotional ein nachvollziehbarer Schritt. Pekuniär aber eher nicht. Auch wenn die Köpenicker für das städtische Fünf-Sterne-Stadion Miete zahlen müssten, sind im Olympiastadion deutlich höhere Zuschauereinnahmen möglich. Die Mehrkosten für die Miete hätte man schon durch rund 10.000 zusätzliche Besucher im Vergleich zur Alten Försterei sofort wieder drin. Allerdings entgehen Union im Oly Cateringeinnahmen. Die sind in Köpenick ja im Klubbesitz.
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Über 60 Prozent der Union-Mitglieder werden die Champions League in Köpenick nicht sehen können
Allerdings würden im Westend der Stadt dann alle 55.000 Vereinsmitglieder der Eisernen an Karten kommen können, nicht nur rund 20.000 wie in der Alten Försterei. Wobei die Ufea selbst das nicht so gestatten würden, weil es in der Königsklasse noch wesentlich mehr Einschränkungen technischer Natur gibt, die nahezu alle auf Kosten vorhandener Plätze umgesetzt werden müssten.
Doch ob Union seine internationalen Heimpartien tatsächlich in der kleinen Arena im Stadtteil Köpenick spielen darf, ist noch ungewiss. Für diese Saison galt ja erstmals ein Modelversuch, der Stadien mit Stehplätzen überhaupt zulässt. Ob die Uefa das Programm verlängert, ist offen. Laut Zingler will die Uefa das erst Ende Juni entscheiden, ob Stehplätze im Europacup in der kommenden Saison erlaubt sein werden. Hebt die Uefa die Ausnahmegenehmigung für Stehplatz-Stadien wieder auf, muss Union umziehen.
Die Ungewissheit ist mit ein Grund, warum die Eisernen derzeit alle Planspiele parallel vorantreiben. Notwendige Mehrarbeit, um für den Fall X gerüstet zu sein.
Der 1. FC Union steht auch bei der U19 in der Königsklasse
Übrigens hat der Einzug der Mannen von Urs Fischer in die Champions League auch Auswirkungen auf den Köpenicker Nachwuchs. Die U19 startet damit automatisch in der Uefa Youth League, geht mit den Bundesligaprofis gemeinsam auf Reisen. Was bei den Eisernen total begrüßt wird.
„Es ist wichtig für die Jungs, für ihre Weiterentwicklung. Erfahrungen zu sammeln, die dir sonst eigentlich nicht möglich sind. Da bringen einen solche Wettbewerbe enorm weiter. In den letzten Jahren fanden ja wegen Corona viel zu wenig Spiele statt“, so Manager Oliver Ruhnert, der als Chef der Schalker Knappenschmiede mit der U19 der Königsblauen 2013 sogar bis ins Halbfinale vorstoßen konnte. An diese Reise erinnern sich die Jungs noch heute, so Ruhnert. Damals mit dabei beim Revierklub: ein gewisser Marvin Friedrich sowie ein Leroy Sané.
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