Gute Laune in Köpenick
Der 1. FC Union stichelt gegen den FC Bayern und Hertha BSC
Am Tag nach der Champions-League-Qualifikation fürchten die Köpenicker nicht mal einen Abwerbungsversuch für ihren Manager Oliver Ruhnert.

Die Stimmen waren etwas tiefer. Aber die Augen nicht zu übermäßig kleinen Schlitzen verarbeitet. Am Tag nach der großen Champions-League-Sensation stellten sich Klub-Präsident Dirk Zingler, Manager Oliver Ruhnert und Trainer Urs Fischer noch einmal einer Medienrunde in der Schlosserlounge in der Alten Försterei, ließen dabei die Saison Revue passieren. Sichtlich von Stolz geprägt. Gute Laune pur auf dem Podium, passend zum Wetter. Und gewitzelt wurde auf Kosten des FC Bayern auch noch.
Der Stern des Südens hatte sich zwar im Westen des elften Titels in Folge befleißigt, war im Laufe des Abends aber selbstverschuldet seiner Führungscombo mit Oliver Kahn und Hasan „Brazzo“ Salihamidzic verlustig gegangen. Für Kahn wurde beim Rekordmeister mit Jan-Christian Dreesen ein Nachfolger schon gefunden, nach einem Ersatz für Brazzo wird händeringend gefahndet. Offenbar hat der Nobelklub von der Isar deswegen auch schon bei Max Eberl vorgesprochen. Dabei ist der erst seit Januar bei RB wieder in Amt und Würden.
Zingler hatte kurz zuvor die Qualitäten von Oliver Ruhnert und Urs Fischer ausdrücklich gelobt und seiner Zuversicht Ausdruck verliehen, dass das Duo noch viele weitere Jahre die Geschicke der Köpenicker leiten werde. Dann wurde er mit der Frage nach einem möglichen Interesse des FC Bayern an Kaderschmiede-Meister Ruhnert konfrontiert. Was auf dem Podium zunächst einmal für Erheiterung sorgte und dann in munterem Geflachse endete.
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1. FC Union: Zingler mit Seitenhieb auf Uli Hoeneß
„Erst mal würde ich darauf achten, dass Papier im Fax ist, das ist immer wichtig. Wer es noch kennt, das Faxgerät“, scherzte Klub-Boss Dirk Zingler, am Sonntag auf die Frage, wie er auf eine Kontaktaufnahme aus München reagieren würde, und dann mit breitem Grinsen hinzugefügt: „Wir machen jetzt alle Urlaub.“ Bayern-Aufsichtsratsmitglied und Ex-Manager Uli Hoeneß wird eine besondere Affinität zum Faxgerät und eine Abneigung moderner Technik gegenüber nachgesagt.
Ruhnert selbst reagierte auch humorvoll: „Ich will mich ja finanziell nicht verschlechtern.“ Zingler konterte sofort: „Ich finde es gut, dass er mal sagt, wie gut er hier bezahlt wird.“ Was der aber gut parierte: „Präsi, das war der Trainer, nicht der Manager.“
Auch der frisch abgestiegene Stadtrivale Hertha bekam en passant sein Fett ab. Die Frage, ob man die Blau-Weißen denn vermissen werde kommende Saison, ließ Zingler an sich abperlen. „Einen Tag nach dem größten Erfolg unseres Klubs befasse ich mich ganz wenig mit anderen Klubs“, so seine Aussage.
Der 1. FC Union sieht sich nicht als Klub für die ganze Stadt
Und eine veränderte Rollenhaltung in der Stadt interessiere ihn dabei nicht die Bohne. Die Eisernen wollen sich auch mit den Champions-League-Millionen im Rücken selbst treu bleiben. Mit anderen Worten, sich nicht darum kümmern, was bei anderen Klubs so abgeht oder ob es jetzt zu weitreichenden Veränderungen kommt in der Wahrnehmung der beiden Vereine.
„Wir sind nicht ein Klub für ganz Berlin. So etwas gibt es ja nicht. Die Stadt ist so schön, so bunt und vielfältig. Ein Ganz-Berliner-Klub will ich nicht sein und es kann hier auch keiner diesen Anspruch haben“, stichelte Zingler gegen den einstmals selbsternannten Hauptstadt-Klub. „Die Stadt“, so Zingler weiter, „ist bunt und manchmal schwierig. Wir haben unseren Weg gefunden und gehen diesen weiter. Was in anderen Stadtbezirken passiert, ist uns egal.“
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