Der 1. FC Union sollte jetzt bloß nicht den Rechenschieber rausholen
Die Köpenicker müssen sich auf ihre Grundtugend besinnen und nur von Spiel zu Spiel zu denken.

Die Tabelle ist eng. Enger als gewünscht oder erhofft. Was hatte man in Köpenick nicht frohlockt, als vor dem Anpfiff der Partie gegen den VfL Bochum eine Bremer Führung die Runde machte. Am Ende aber gewann der SC Freiburg dann doch (2:1 bei Werder) und der 1. FC Union zwei Stunden später beim 1:1 gegen den VfL eben nicht. Womit der Vorsprung auf Rang vier auf einen Punkt und auf Platz fünf auf zwei Zählerchen zusammenschrumpfte.
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Was das nun heißt beim Kampf um die Champions-League-Plätze? Insgesamt siebenmal waren die Eisernen Spitzenreiter. Nur an drei von 28 Spieltagen fanden sich die Köpenicker nicht in den Rängen wieder, die die Königsklasse bedeuten. Aber kommendes Wochenende könnten sie – wenn alles schiefläuft – erstmals seit dem 15. Spieltag da wieder rausfallen. Leipzig peilt in Leverkusen drei Punkte an, Freiburg will Schalke putzen und der 1. FC Union gastiert bei der Wundertüte Mönchengladbach. An guten Tagen fiedeln die Borussen sogar Dortmund (4:2) oder den FC Bayern (3:2) weg. An schlechten aber verlieren sie bei Hertha BSC (1:4).
Kommt jetzt also eine Kampfansage an die Fohlen? Quasi als Wiedergutmachung für das 1:1 gegen Bochum? „Wir haben noch nie große Parolen rausgehauen, das werden wir auch weiterhin nicht tun“, meinte Unions Abwehrchef Robin Knoche.
Der 1. FC Union hält weiter den Ball flach
Leverkusen hat es da etwas einfacher. In der Rolle des Jägers mit den schlechtesten Karten geht einem eine Kampfansage leicht über die Lippen. „Es wird ein harter Weg, aber wir werden es probieren“, sagte Bayer-Trainer Xabi Alonso über die Champions-League-Ambitionen der Werkself.
Union hingegen will vor allem nicht öffentlich abgewatscht werden, falls es schiefgeht. Also bloß nicht den Mund aufmachen. Doch eines darf der 1. FC Union jetzt auf jeden Fall nicht machen – den Rechenschieber rausholen und Woche für Woche die Möglichkeiten durchexerzieren. Angst essen Seele auf! Abgerechnet wird zum Schluss. „Wer weiß, wofür dieser eine Punkt noch gut ist“, wollte auch Trainer Urs Fischer kein Trübsal blasen.
Der Blick auf das Restprogramm offenbart, dass die Konkurrenz auch keine Selbstgänger vor der Brust hat. Im Gegenteil. Gerade RB Leipzig hat ein straffes Programm. Vor allem in der Fremde. Sie müssen nicht nur zu den ebenfalls um Europa kämpfenden Leverkusenern, sondern auch noch beim FC Bayern ran und beim SC Freiburg. Mit anderen Worten: Die beiden Hauptkonkurrenten nehmen sich gegenseitig die Punkte weg.
Das Team von Urs Fischer hat es zudem gegen Leverkusen und Freiburg zu Hause in der eigenen Hand, dass diese Klubs nicht aufschließen oder die Eisernen überflügeln. Also jetzt bloß nicht mit dem Rechnen anfangen, sondern einfach nur weiter von Spiel zu Spiel denken. Das machen die Mannen um Christopher Trimmel, Rani Khedira & Co doch ohnehin am liebsten!
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