Torjubel von Augsburgs Dion Beljo gegen den 1. FC Union. 
Torjubel von Augsburgs Dion Beljo gegen den 1. FC Union.  Imago/kolbert-press

Autsch, das tut weh! Der 1. FC Union verliert mit 0:1 (0:0) beim FC Augsburg, wird in der Tabelle von RB Leipzig (1:0 in Freiburg) überflügelt und bleibt nur aufgrund der Tordifferenz auf Rang vier, punktgleich mit den Breisgauern. Das darf doch alles nicht wahr sein!  Schön ist anders, auch wenn weiter noch alles drin ist für die Eisernen. 

Es war angerichtet: Das Tor nach Europa war sperrangelweit offen. Mainz hatte durch einen per Videobeweis verhängten Elfmeter in der zwölften Minute der Nachspielzeit 2:3 verloren, Torschütze war ein gewisser Marius Bülter. Der von Steffen Baumgart trainierte 1. FC Köln triumphierte im Rheinlandderby mit 2:1 in Leverkusen. Wolfsburg müsste am Sonntag in Dortmund gewinnen, um noch eine Chance zu haben, den 1. FC Union abzufangen.

Das Tor also sperrangelweit offen! Union musste nur noch durchspazieren. Ein Sieg – und die Eisernen hätten am 31. Spieltag nicht nur die  Conference League erreicht, sondern sogar sich erneut für die Europa League qualifiziert. 

Das Spiel in Durchgang eins entsprach aber nicht diesen traumhaften Grundvoraussetzungen. Sondern es degenerierte zu einer losen Aneinanderreihungen von Kampfhandlungen, bei denen die Hausherren die Eisernen in den ersten zehn Minuten beschäftigten und danach zunehmend in die eigene Hälfte reingedrängt wurden. Ohne aber dass sich die Gäste dabei mehr als Möglichkeiten herausspielten. 

Rönnow lässt kurz die Herzen der Unionfans kurz stocken

Wenige Aufreger insgesamt, wenn man mal von einem Schnitzer von Frederik Rönnow absieht kurz vor dem Pausentee (43.) , als sich der Däne unnötigerweise gegen Arne Engels ins Pressing locken ließ und Dion Beljo den Ball am verwaisten Gehäuse knapp daneben setzte.

Sollte besser werden. Musste besser werden. Wurde es aber nicht. Denn Paul Jaeckel stand bei einer Hereingabe von Ruben Vargas zu weit weg von Beljo, und der ließ sich aus rund acht Metern nicht lange bitten! 1:0 für den FCA nach 53 Minuten!  

„Wir sind nicht ganz so gut ins Spiel reingekommen, aber dann haben wir uns reingearbeitet und hatten unsere Chancen. Natürlich kann man den einen oder anderen davon machen. Das ist uns leider nicht gelungen heute. Dann kommt so ein Gegentor nach einem schnell ausgeführten Einwurf und dann läufst du hinterher und schaffst es eben nicht, noch ein Ding über die Linie zu drücken“, ärgerte sich Kevin Behrens über den Spielverlauf. 

Dirk Zingler, der Präsident des 1. FC Union, litte Qualen auf der Tribüne in Augsburg.
Dirk Zingler, der Präsident des 1. FC Union, litte Qualen auf der Tribüne in Augsburg. Imago/Matthias Koch

Hallo? Union? Europa? Offenes Scheunentor?

Sieben Spiele in Folge waren die Fuggerstädter sieglos geblieben. Geschlagene zwei Monate. Und nun so etwas. Hast du eine Krise fein, lad' die Eisernen dir ein ..

Es kam zu wenig nach vorne, Augsburg war die ganze Zeit gefährlicher. Nach 74 Minuten versuchte es der eingewechselte Jamie Leweling mal aus der Distanz. Knapp drüber. Aber mal ein Lebenszeichen vorne. 

Der 1. FC Union einfach zu einfallslos

Zu wenig. Zu einfallslos. Für die Hausherren am Ende einfach zu verteidigen. Was die Eisernen auch versuchten, es brachte nichts. Der FCA liegt Union einfach nicht.

Augsburg verschaffe sich richtig Luft im Abstiegskampf. Die Luft im Kampf um die Champions League wird hingegen dünner für die Köpenicker. 

„Generell ist es in Augsburg unheimlich schwer zu spielen. Weil sie sehr kompakt stehen, auf Umschaltmomente lauern. Uns hat heut die Effizienz gefehlt.  In der ersten Halbzeit hatten wir drei recht gute Möglichkeiten, wenn wir da in Führung gehen, dann kannst du dich zurückziehen, und selber auf Konter lauern. Mit einem 1:0 für uns, wird das ein ganz anderes Spiel“, ärgerte sich Khedira über eine liegen gelassen Möglichkeit für Big points.

Lesen Sie hier mehr über den 1. FC Union >>