Der 1. FC Union kämpft mit dem VfL Wolfsburg auch gegen das böse F-Wort
F steht für Favorit, und in dieser Rolle tun sich die Eisernen bislang meist sehr schwer. Auch wenn sie Sonntag in der Bundesligatabelle klar besser positioniert sind als die Niedersachsen.

Da ist es wieder, dieses böse, böse F-Wort. Also nicht Försterei, Festung oder Freude über die Führung nach sechs Runden im Ligatableau. Sondern F wie Favorit! Wie Fluch. Ein Wort, das Urs Fischer, Trainer des 1. FC Union, stets von sich weist. Weil alles eine Aufgabe sei in der Bundesliga. Auch der VfL Wolfsburg eben, der nach einem schlechten Start am vergangenen Wochenende den Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt auswärts entzauberte und den ersten Dreier der Spielzeit einfuhr. Der zweite soll nicht gelingen, wenn die Wölfe in der Alten Försterei aufdribbeln (15.30 Uhr, DAZN).
Natürlich gefallen sich die Eisernen in der Rolle des ewigen Underdogs. Wird in Köpenick ja ausgiebig zelebriert. Lange Zeit auch nicht zu Unrecht. Doch das wird zunehmend schwieriger. Vor allem, wenn man den Rest der Liga von ganz oben grüßt. Was nach sechs Spieltagen ja nicht einfach so vom Himmel gefallen ist, sondern hart erarbeitet wurde.
Urs Fischer interessiert Rang eins für den 1. FC Union nicht
Fischer interessiert zwar nicht, ob die Partie an diesem Sonntag die eines Topteams gegen den Sechzehnten ist, aber der Rest der Republik betrachtet den Kick eben aus genau diesem Blickwinkel. Nicht mehr und nicht weniger. Vor allem dann, wenn die einen eine Serie von 13 Spielen ohne Niederlage aufzuweisen haben und zudem in ihrer heimischen Festung spielen, die zuletzt nur vom FC Bayern mal geschleift worden ist – in der Vorsaison.
„Mit dem musst du halt auch umgehen lernen“, so Fischer trocken. „Es wird viel berichtet. Aber das darf bei dir nichts auslösen. Du darfst nicht bequem werden. Wir wissen, was wir zu tun haben. Wir müssen immer am Limit sein, um Punkte mitzunehmen“, so Fischer.
Der 1. FC Union fremdelt oft mit der Favoritenrolle
Aber Union und die Favoritenrolle – so richtig Freunde waren die beiden nie. In der Europa League wurden die Eisernen gegen St. Gilloise (0:1) dieser Rolle nicht gerecht. Und in der Vorsaison, wer erinnert sich nicht mit Grausen, schenkte der 1. FC Union dem bis dahin sieglosen Schlusslicht aus Fürth den ersten Dreier und konnte auch im Rückspiel zu Hause die bereits abgestiegenen Kleeblätter nicht in die Knie zwingen. Ist halt ein Lernprozess irgendwie.
„Wir gehen in die Partie mit dem gleichen Gefühl wie sonst auch. Das ist eine schwierige Aufgabe, die da auf uns zukommt. Aber wir werden alles daransetzen, dass es morgen Zuwachs gibt auf dem Punktekonto“, so Fischer, der sich auch nicht von dem vom Wolfsburg-Kollegen Niko Kovac vorab verteilten Lob einlullen lassen will. Täte zwar gut, aber er wisse das einzuordnen.
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