So viel Spaß für wenig Geld
1. FC Union verliert 1:2 gegen Kiel: Behrens mit Flechtfrisur, XXL-Pause, Schiri-Ausfall und ein Fan als Linienrichter
Der Test über 4 x 30 Minuten gegen die Zweitliga-Störche hatte hohen Unterhaltungswert, aber zu wenige Tore aus eiserner Sicht. Denn der Zweitligist gewann gegen sichtlich müde Köpenicker.

Von wegen alles wird teurer ... Bei den Eisernen gab es diesen Sonnabend beim 1:2 gegen Holstein Kiel 33 Prozent mehr 1. FC Union fürs Geld. Im letzten Test vor der Abfahrt ins Trainingslager ins Salzburger Land (26. Juli bis 2. August) bekam man in Köpenick nicht wie üblich 90 Minuten Fußball pur, sondern 120! Ein Drittel mehr also! Union XXL! Frei nach den Prinzen: So viel Spaß für wenig Geld, von Köpenick bis Spindlersfeld.
Okay, okay, war natürlich keine altruistische Maßnahme oder irgendwie als Inflationsausgleich gedacht. Die ungewöhnliche Spielzeit gegen den Zweitligisten hatte rein sportliche Gründe. Trainer Urs Fischer wollte die Belastung seiner Profis hochfahren. Weil der Kader immer noch sehr groß ist, war es so einfacher für den eisernen Chefcoach, nahezu jedem seiner Kicker so eine Mindestspielzeit von 60 Minuten zu gewähren.
Und wenn sich einer hätte beschweren können über den XXL-Test, dann der Unparteiische. Zweitliga-Schiedsrichter Max Burda (34) vom SC Staaken hätte ja sozusagen Überstunden ohne Lohnausgleich schieben müssen mit den zusätzlichen 30 Minuten. Dass es dazu nicht kam, später mehr.
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Fangesang beim 1. FC Union, 2. Liga, Hertha ist dabei
Für die Gäste aus Schleswig-Holstein war es so etwas wie die Generalprobe vor dem Zweitligastart. Der ist ja schon kommendes Wochenende. Auch mit Hertha BSC. Was im Stadion An der Alten Försterei frohgemut besungen wurde.
Weniger erfreulich war der Start vor 13.014 Besuchern. Rückpass Juranovic, Rönnow will klären, ein Platzfehler lässt ihn am Ball vorbeihauen und die Kugel liegt zur Gästeführung im Netz (8.). Danach plätscherte die Partie vor sich hin. Union steckten sichtlich die strapaziösen letzten Trainingstage in den Knochen.
Dass dann Schiri Burda nach den ersten 30 Minuten verletzt passen musste, ist so eine Sache fürs Kuriositätenkabinett. Sein Assistent Felix Bickel (SSV Vorsfelde) übernahm, Tobias Hagemann (RSV Eintracht) machte weiter und auf den von Union-Sprecher Christian Arbeit gestarteten Fahndungsaufruf hatte sich Gunnar Mielenz (FSV Friedrichshagen) von den Rängen zur Seitenlinie aufgemacht. Als Fan gestartet, als Linienrichter bei einem Champions-League-Teilnehmer geendet. Hätte er sich bestimmt auch nicht so erträumt, als es am Sonnabend aufgestanden ist.

Die XXL-Pause tat dem Spielfluss nicht gut. Kiel zerstörte weiterhin alle Angriffsbemühungen der Eisernen. Mit das Auffälligste auf dem Feld war noch die neue Zopf-Frisur von Kevin Behrens, der 32-Jährige kam in geflochtenem Haar daher.
Union dann ab Minute 61 mit frischen Kräften, die Gäste – im Sinne der Generalprobe –spielten nahezu komplett durch. Dem Kräfteverschleiß mussten die Störche Tribut zollen. Union war drückend überlegen. Aber Treffer wollten irgendwie nicht fallen.
Zumindest nicht für Union. Kiel hingegen erhöhte durch Fiete Arp (95.) auf 2:0. Die Eisernen kamen nur noch zum Anschluss per Strafstoß durch Sheraldo Becker (111.). Auch weil Tim Skarke (117.) und Jannik Haberer (119.) später noch an der Latte scheiterten.
Union in den ersten 60 Minuten: Rönnow - Jaeckel, Knoche, Leite - Juranovic, Khedira, Roussillon - Tousart, Aaronson - Fofana, Behrens
Union den zweiten 60 Minuten: Busk - Jaeckel (91. Doekhi), Knoche (91. Kemlein), Heintz - Trimmel, Kral (91. Thorsby), Skarke - Laidouni, Haberer - Becker, Jordan
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