Der Frust sitzt tief beim 1. FC Union nach dem 0:1 in Augsburg. Die Laune von Jordan Siebtacheu und Kollegen war nicht die beste ...
Der Frust sitzt tief beim 1. FC Union nach dem 0:1 in Augsburg. Die Laune von Jordan Siebtacheu und Kollegen war nicht die beste ... City-Press/imago

In der Vorwoche hatte ich hier noch davon geschrieben, dass ich niederknien möchte und die Saison heiraten. Und schon ist es passiert. Wie in einer langjährigen Ehe halt – in guten wie in schlechten Zeiten. Dieses wenig unionspezifische 0:1 in Augsburg, ja das muss man halt dann auch einmal aushalten können.

Nun sind die schlechten Zeiten beim 1. FC Union in dieser Saison immer besser als die guten Tage bei einem Großteil der Liga. Insofern ist es ein Jammern auf hohem Niveau. Aber es gehört sich in einer guten Lebensgemeinschaft, dass man sich auch mal die Meinung geigt und Sachen anspricht, die einem gegen den Strich gehen. Nicht um des Kritisierens willen, sondern um eben noch mehr Sonnenschein wieder reinzubringen. 

Dann gilt es eben auch mal zu sagen, dass das in der Fuggerstadt Vorgetragene nicht dem Leistungsvermögen der Eisernen entspricht. Das ist es, was schmerzt. Nicht eine Niederlage. Gehört dazu. Das ist Sport. 

Der 1. FC Union hat immer noch alle Chancen

An diesem Spieltag hatten die Köpenicker eine große Chance auf dem Silbertablett serviert bekommen und sie haben sie verschmäht. Mit einem Sieg hätten sie am viertletzten Spieltag ihr Europa-League-Ticket sicher gebucht. Fahrlässig weggeworfen. Jetzt können sie immer noch von Freiburg, Leverkusen und Wolfsburg überflügelt werden.

Wahrscheinlich? Eher nicht, auch wenn man schon Pferde vor den Apotheken hat kotzen sehen. Aber dass der 1. FC Union die Saison mit vier Niederlagen am Stück beendet, halte ich für ausgeschlossen. Aber diesen unnötigen Druck hätte man sich ersparen können. 

Wenn Rani Khedira, einmal mehr der Kapitän für den wieder einmal auf der Bank schmorenden Christopher Trimmel, bei Sky sagt, er rechne nicht mit der Champions League, er befasse sich damit nicht, hat das was von der berühmten Fabel von Aesop mit dem Fuchs und den Trauben. Die hängen zu hoch, als dass Meister Reinicke sie erreichen könnte, aber das mag er nicht als Grund angeben, sondern behauptet wider besseres Wissen, sie seien ihm zu sauer. 

Natürlich würden die Trauben der Königsklasse süß schmecken. Aber zuzugeben, dass man dabei ist, es selber zu verspielen, ist halt nicht jedermanns Sache. Doch nur wer Großes anpeilt, wird auch Großes erreichen.

Muss alles nicht so kommen. Denn wenn den 1. FC Union in dieser Spielzeit etwas ausgezeichnet hat, dann die Tatsache, dass er Rückschläge wegstecken kann und gestärkt wieder daraus hervorkommt. Wenn man in allen Belangen zu sich ehrlich ist. Damit sollte gleich nächstes Wochenende gegen Freiburg begonnen werden. 

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