Neue Spielzeit, neues Glück
Für Jordan und Thorsby gilt beim 1. FC Union: Aller guten Dinge sind zwei
Morten Siebatcheu und Morten Thorsby könnten nach einem durchwachsenen ersten Jahr in Köpenick nun durchstarten und so etwas wie heimliche Neuzugänge werden.

Aller guten Dinge sind ... Ja, bekanntlich drei. Doch beim 1. FC Union hofft man darauf, diese alte Regel außer Kraft setzen zu können und dass künftig aller guten Dinge zwei sind. Oder besser gesagt werden. Denn sowohl bei Jordan Siebatcheu als auch bei Morten Thorsby war das erste Jahr in eisernen Diensten alles andere als wunschgemäß verlaufen.
Jordan Siebatcheu kam letzten Sommer für die für eiserne Verhältnisse stolze Summe von sechs Millionen Euro von den Young Boys Bern zu den Köpenickern. Er galt als der Königstransfer, der den zu Nottingham Forest abgewanderten Taiwo Awoniyi vergessen machen sollte. Dass die Fußspuren groß waren, schreckte den in Washington D.C. geborenen Angreifer nicht.
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Und zunächst schien er recht zu behalten. Im direkten Duell mit seinem Vorgänger bei der Generalprobe für die Liga behielt der Torschützenkönig (22 Buden) der Schweizer Super League 21/22 die Oberhand und traf dann auch noch beim mühsamen Pokalauftakt in Chemnitz (2:1 n.V.).
Siebatcheu startet zunächst durch beim 1. FC Union, aber dann ...
Auch in der Liga flutschte es mit drei Toren und drei Vorlagen. Zusammen mit seinem kongenialen Sturmpartner Sheraldo Becker sorgte Jordan für mächtig frischen Wind, ehe sich ab Mitte September eine Ladehemmung einschlich. Wurde auch nach der Winterpause nicht besser, als er mit einer Knöchelblessur aus dem Trainingslager zurückkehrte und von Kevin Behrens überflügelt wurde. Nur vier Ligatore und drei Assists zeigen, dass der 1,90 Meter große Angreifer unter seinen Möglichkeiten geblieben ist, offenbar Anpassungsprobleme an das körperbetontere Spiel in Deutschland hatte.
Andere Baustelle, ähnliches Bild. Als Morten Thorsby Ende September aus Genua kommend in Köpenick aufschlug, versprach man sich große Stücke vom Mittelfeldstrategen. Angedeutet hat er das durchaus. Doch richtig durchstarten konnte der Norweger nicht. Zunächst war es ein Trainingsrückstand, und dann hinderte eine nicht näher bekannte Erkrankung, dass er seine vollen Kräfte entfalten konnte.
Ruhnert bescheinigt Thorsby ein unglückliches Jahr beim 1. FC Union
Er kannte so etwas nicht. Das machte ihm zu schaffen. Das nagte so sehr an dem Blondschopf, dass er an den Rand einer Depression geriet und kurz vor dem Burnout stand.
Erst als lange verborgen gebliebene Magenprobleme diagnostiziert wurden und dann zu Jahresbeginn operativ behoben wurden, fühlte sich der 27-Jährige wieder befreit. Körperlich wie mental. Aber auch hier galt es natürlich dann erneut einen Trainingsrückstand aufzuarbeiten. „Er hatte ein unglückliches erstes Jahr. Er war häufig noch nicht der Morten, der er sein soll und kann“, räumte Manager Oliver Ruhnert jüngst gegenüber dem Kicker ein.

Nun soll im zweiten Jahr alles besser werden. Es wäre ja nicht der erste Fall im Fußball, wo so etwas passiert. Den großen Kevin Keegan wollte man beim HSV dereinst nach seinem Premierenjahr am liebsten wegschicken. Zurück nach Liverpool. Oder egal wohin. Doch dann folgte der Meisterschaftstriumph 1979 mit „The Mighty Mouse“ als Denker und Lenker.
Man muss aber gar nicht so weit wegschauen. Auch in Köpenick deutete ein Awoniyi in seiner Zeit als Leihspieler in der Saison 20/21 nur an, was ihn ihm steckt mit fünf Treffern in 23 Partien. Viel zu viele Chancen ließ er fahrlässig liegen. Erst nach seiner festen Verpflichtung und befreit von Sorgen um seine Zukunft explodierte der Nigerianer förmlich.
Die Hoffnung längs der Wuhle ist groß, dass es Jordan und Thorsby nun ähnlich ergehen kann. Damit es im Jahr Nummer zwei bald gemäß dem alten ZDF-Motto heißt: Mit dem Zweiten kickt man besser.
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