Das sagt Trainer Urs Fischer zum Schäfer-Drama beim 1. FC Union
Zum dritten Mal in nur sieben Monaten hat sich der Ungar die gleiche Fußverletzung zugezogen. Nun stellen sich einige Zukunftsfragen ...

Es hatte sich nicht abgezeichnet. Zumindest nicht auf dem Feld. Und das war anders als am 28. Januar beim 2:0 im Olympiastadion gegen Hertha BSC. Dort war András Schäfer bei seinem ersten Startelf-Comeback ja schon nach 20 Minuten umgeknickt und musste zur Pause raus. Am vergangenen Wochenende beim 4:2-Sieg des 1. FC Union gegen den SC Freiburg, durch den das Tor zur Champions League weit aufgestoßen worden war, ging Schäfer zwar auch nach etwas mehr als einer Stunde runter vom Feld, aber keiner in der Alten Försterei hatte irgendwelche Anzeichen bemerkt, dass der Ungar sich verletzt haben könnte. Die Nachricht, dass der 24-Jährige erneut über Monate ausfallen wird, war ein unerwarteter Schlag in die Magengrube für die Anhänger des 1. FC Union.
Es ist ein Drama. Dreimal ein Mittelfußbruch binnen nur sieben Monaten. Dreimal das gleiche Malheur! Schlimme Befürchtungen machen sich längs der Wuhle breit. Zu früh angefangen? Glasknochen? Für den Profifußball nicht robust genug? Was sich kein Profiverein der Welt wirklich leisten kann! Oder war das einfach nur verdammtes Pech?
Fragen über Fragen. Mit denen sich Trainer Urs Fischer nicht befassen mag, weil er es nicht beeinflussen kann. „Das ist schade für András. Das tut mir wirklich leid für ihn. So kann manchmal der Fußball sein“, zeigte sich Fischer wenig erbaut von der erneuten Fußverletzung des kleinen Ungarn. Das Mentalitätsmonster war ja gerade erst zurückgekehrt.
Fischer weiß, was der 1. FC Union an Schäfer hat
Der Schweizer Fußballlehrer weiß ja, was er an Schäfer hat. „Das hat man an seinen letzten Auftritten gesehen, unermüdlich. Wir bekamen durch ihn immer wieder diesen Balldruck. Er ist da eklig, traut sich was zu und kann sich auch aus Drucksituationen spielerisch lösen. András macht weite Wege und ist dieser Box-to-Box- Spieler, der da ist, wo du gefährlich werden kannst“, war Fischer des Lobes voll für den Blondschopf.
Dass seine Fähigkeiten geschätzt werden in Köpenick, wird Schäfer erfreuen. Ein echter Trost ist es derzeit auch nicht. Beim 1. FC Union weiß jeder, dass Schäfer jetzt vor allem eins braucht – mentalen Beistand!
Solche Nackenschläge haben schon stärke Naturen umgehauen. Und die Zweifel, die jeder Sportler bei größeren Blessuren hat und die oft durch ein trotzig herausposauntes „comebackstronger“ übertüncht werden, werden mit Sicherheit jetzt in ihm keimen. Der Kopf ist dabei vielleicht die größere Gefahr als die Knochen. „Entscheidend wird sein, dass er selber eine positive Haltung einnimmt. Einnehmen muss. Auch wenn das einfach gesagt ist“, so Trainer Urs Fischer weiter.
Der 1. FC Union wird Schäfer unterstützen
„Ja, das gilt es hinzubekommen. Es geht nur nur so. Auch wenn es schwierig ist, eine positive Haltung einzunehmen in so einer Situation. Es ist ja logisch, dass das nicht einfach für ihn ist, diese Situation. Aber der ganze Verein, wir alle stehen da hinter ihm und werden versuchen, ihn bestmöglich zu unterstützen“, versprach Fischer. Natürlich werden sie das. Und doch muss sich Schäfer erst mal alleine durch die kommenden Wochen und Monate quälen. Für Mannschaftssportler immer nur schwer auszuhalten ...
Bleibt zu hoffen, dass Schäfer sich diesmal wirklich die Zeit nimmt, um alles in Ruhe auszukurieren. Persönlich sagt er ja von sich, dass er sich zu gedulden weiß. Und nach diesem erneuten Rückschlag kommt es nun wirklich nicht auf ein oder zwei Wochen länger in der Reha an. Sondern nur, dass danach die Knochen endlich halten ...
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