Der starken Choreo auf den Rängen folgte eine schwache Darbietung auf dem Feld beim 1. FC Union.
Der starken Choreo auf den Rängen folgte eine schwache Darbietung auf dem Feld beim 1. FC Union. Imago/HMB-Media

Schade, hat nicht sollen sein. Aber ein Aus im Viertelfinale und dazu noch in Frankfurt ist nun wirklich keine Schande für den 1. FC Union. Dreimal in den letzten vier Jahren haben die Eisernen mindestens die Runde der letzten acht erreicht. Das ist eine Bilanz, auf die man durchaus mit Stolz blicken kann.

Die Musik ist verstummt, der Tanz auf drei Hochzeiten auf nur noch eine Feierlichkeit geschrumpft. Auf die kann man sich jetzt konzentrieren. Wobei, so ehrlich muss man sein, die eine englische Woche mehr, die sich durch das Halbfinale am 2./3. Mai ergeben hätte, hätte den Kohl in puncto Belastung auch nicht mehr fett gemacht. Wäre verkraftbar gewesen. Und vielleicht hätte die Aussicht auf ein Endspiel am 3. Juni im Olympiastadion sogar zusätzliche Kräfte freigesetzt. 

Die Chancenlosigkeit des 1. FC Union triggert

Bitter ist das alles trotzdem. Weniger weil den Köpenickern dadurch die Habfinalprämie von 3,35 Millionen Euro entgangen ist. Das hätte die bisher eingenommene TV-Kohle von 3,13 Millionen Euro im Prinzip verdoppelt. Schmerzt nur den Schatzmeister. Was richtig triggert, ist aber die Chancenlosigkeit, die der 1. FC Union am Main offenbarte. Hey, es war Pokal! Auch wenn daran nur eine Mannschaft teilgenommen hat. Und das waren eben nicht die Gäste ...

Etwas befremdlich ist dabei, dass die Eisernen – die an Gegentoren gemessen noch vor dem FC Bayern die beste Abwehr der Liga darstellen – zuletzt dreimal in Folge bedenkliche Wackelerscheinungen in der Defensive an den Tag legten. Ging in der Liga gegen Frankfurt (2:0) und Stuttgart (3:0) noch mal so gerade eben gut, jetzt im Pokal aber nicht mehr. 

Beim 1. FC Union ist gerade nicht alles schlecht, aber halt einiges nicht mehr gut

Natürlich ist bei den Eisernen jetzt nicht auf einmal alles schlecht. Und natürlich kann man jetzt einfach nur sagen: Mund abputzen, aufstehen, weitermachen. Es sei nun einmal eine Stärke des 1. FC Union, solche Sachen abhaken zu können und einfach nur nach vorne zu schauen. Doch wer sich nur darauf verlässt, macht es sich ein wenig zu einfach.

Urs Fischer muss hier grundsätzlich ansetzen, um im Saisonendspurt den ganz großen Coup landen zu können. Das wird er auch. Mag vielleicht am Sonnabend in Dortmund noch keine Früchte tragen, wo die Eisernen sogar die Chance hätten, mit einem Dreier auf Rang zwei in der Tabelle zu springen (Spoiler: Mit der Leistung aus Frankfurt wird das nichts!). Aber danach hat er jede Menge Zeit, eben wieder genau daran zu arbeiten. 

Lesen Sie hier mehr zum 1. FC Union >>