Blickt aus Spanien kritisch auf den Deadline-Day beim 1. FC Union zurück: Ex-Real-Star Isco (30).
Blickt aus Spanien kritisch auf den Deadline-Day beim 1. FC Union zurück: Ex-Real-Star Isco (30). Pressinphoto/imago

Noch sind keine 24 Stunden vergangen, seitdem der Deal zwischen dem 1. FC Union und Isco, dem Ex-Real-Star und fünffachen Champions-League-Gewinner, krachend auf der Zielgeraden scheiterte. Nun munkelt die halbe Fußball-Welt über die Gründe. Während der 1. FC Union und Manager Oliver Ruhnert Klartext reden, werden in Iscos Heimat neue Vorwürfe laut. Das kommt dem 1. FC Union spanisch vor: die Hitliste der angeblichen Gründe der Isco-Absage!

Ruhnert ist im Business ein alter Hase, der schon so einiges erlebt hat. Aber der geplatzte Isco-Deal war auch für den eisernen Kaderplaner ein absolutes Novum. Während beide Seiten sich die gleichen Vorwürfe an den Kopf schmeißen (jeweils der andere habe sich nicht an das einst Vereinbarte gehalten), werden nach Iscos Rückkehr nach Spanien immer wildere Gründe in der Gerüchteküche serviert, woran der Deal angeblich scheiterte.

1. FC Union und Isco: Kein Einsatz in der Europa League?

Das nächste Highlight wartet für den 1. FC Union in der Europa League mit dem Duell gegen Top-Klub Ajax Amsterdam um den Einzug ins Achtelfinale (16. und 23. Februar). Klar, dass Isco da dabei sein wollte. Laut der Zeitung El Mundo sollte Isco vom 1. FC Union für die Europa League nicht gemeldet werden. Deswegen sei der Deal geplatzt. Fakt ist: Erst am 2. Februar um Mitternacht endet die Meldefrist der Uefa.

1. FC Union und Isco: Medizincheck nicht bestanden?

Der Spanier sei, obwohl von beiden Seiten anders kundgetan, schlichtweg durch den Medizincheck gefallen, nachdem er seit Dezember und seiner Vertragsauflösung beim FC Sevilla nicht mehr im Mannschaftstraining war. Fakt ist: Selbst Ruhnert sprach von einem bestandenen Medizincheck.

1. FC Union und Isco: Streit über Vertragslaufzeit?

Außerdem will El Mundo erfahren haben, dass ursprünglich ein Vertrag bis 2024 vorgesehen war. Der 1. FC Union hätte auf den letzten Drücker Isco aber nur einen Vertrag für ein halbes Jahr angeboten.

1. FC Union und Isco: Streit über Ausstiegsklausel?

Andere Quellen berichten von einem Streit bezüglich einer Ausstiegsklausel, die allerdings ja nur im Sommer greifen könnte, wenn Isco beim 1. FC Union auch mindestens bis 2024 unterschrieben hätte ...

1. FC Union und Isco: Streit über Bonuszahlungen?

Laut der Online-Zeitung El Confidencial sei es vielmehr um Iscos Gehalt (verdiente zuletzt in Sevilla 1,7 Mio. Euro netto) und die Provision für die Agentur Gestifute gegangen, die von Berater-Guru Jorge Mendes geführt wird. Mendes habe den 1. FC Union unter Druck setzen wollen, weil der Transfer ja schon so gut wie perfekt war. Union habe sich nicht darauf eingelassen.

1. FC Union und Isco: Brutto und Netto verwechselt?

Apropos Netto: Die Theorie der falschen Rechnung brachte Union-Legende und TV-Experte Torsten Mattuschka (42) ins Spiel: „Ich glaube, in Spanien gibt es für Fußballer nur Netto-Verträge, in Deutschland dagegen Brutto-Verträge. Und wenn man das nicht explizit besprochen hat – ich haue einfach mal zwei Millionen in den Raum – für Union sind es zwei Millionen brutto, für die Isco-Seite zwei Millionen netto, dann ist das hier in Deutschland schon ein kleiner Unterschied.“ Fakt ist: Iscos Berater ist ein Transfer-Guru, zwar mit allen Wassern gewaschen, aber auch mit jeder Menge Erfahrung, was Wechsel in die Bundesliga betrifft.

Klar ist: Es ging ums Geld. Isco war nicht zufrieden und für den 1. FC Union war das finanzielle Risiko (der neuen Forderungen) zu groß.

Während der 1. FC Union am Abend des Isco-Theaters durch den 2:1-Sieg gegen Wolfsburg das Pokal-Viertelfinale klarmachte und vor der erfolgreichsten Saison der Klubgeschichte steht, ist für Isco nicht nur die Tür in Deutschland vorerst zu. In der Wintertransferphase können vereinslose Spieler nach dem 1. Februar nicht mehr zu einem Klub aus den Top-5-Ligen wechseln. Isco bleiben die USA, die Türkei, die Emirate.

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