Das ist portugeil! Der 1. FC Union trifft auf Braga, Malmö und Union Saint-Gilloise
Keine komplizierten Auswärtsreisen, keine Visa-Probleme. Und Gegner, die anspruchsvoll, aber machbar erscheinen.

Schalke markierte einst den ersten Vorstoß der Eisernen ins internationale Geschäft. Seinerzeit 2001, weil die Knappen nicht nur gegen den 1. FC Union im Pokalfinale spielten, sondern sich in der Liga auch schon für die Champions League qualifiziert hatten. Die Köpenicker zogen in den Uefa-Cup ein. Wie passend, dass die Eisernen am Vortag des Auswärtsspiels bei den Königsblauen (15.30 Uhr/Sky) nun wieder nach Europa schielen konnten. Und die Auslosung in Istanbul ließ die Anhänger der Eisernen frohlocken: Ist das portugeil! Eintracht-Frankfurt-Ikone Charly Körbel setzte die Elf von Urs Fischer zu Sporting Braga und Malmö FF in eine Gruppe. Komplettiert wird die Gruppe D vom belgischen Vize-Meister Royale Union Saint-Gilloise, der in der Champions-League-Quali gegen die Glasgow Rangers den Kürzeren gezogen hatte.
Nicht Manchester mit dem Theater der Träume und Cristiano Ronaldo, nicht AS Rom mit Jose Mourino als Coach. Auch kein Ausflug nach London zu Arsenal oder zu den anderen Römern von Lazio. Portugal, Schweden und Belgien sind drei Etappen von Unions Tour de Europa. „Dass Union überhaupt international vertreten ist, das ist der blanke Wahnsinn“, jubelte Klub-Legende Torsten Mattuschka, in dessen Sportsbar zahlreiche Anhänger der Eisernen die Ziehung verfolgt hatten.
Immerhin bleibt den Schützlingen von Trainer Urs Fischer der Horror eines Wiedersehens mit Feyenoord Rotterdam erspart. Auch strapaziöse Reisen nach Aserbaidschan (Qarabag Agdam) oder Moldawien (Sheriff Tiraspol) stehen in dem ohnehin prall gefüllten Terminkalender nicht auf der Agenda. Auch den wegen ihres Anhangs gefürchteten Kickern von Roter Stern Belgrad konnte aus dem Weg gegangen werden.
Union setzt auch in Europa auf die Festung Försterei
Sportlich sicherlich eine anspruchsvolle Gruppe für die Köpenicker. Aber eine, in der alles drin zu sein scheint. Zumal Union ja seine Heimspiele in der Alten Försterei bestreiten darf. Und dort haben in den letzten zwei Jahren nur Bayern, Dortmund und Augsburg gewinnen können.
Positiv auch für die reisefreudigen Fans der Köpenicker: Komplizierte Visa-Probleme fallen bei allen drei Auswärtstouren weg. Union kann die Europa-League genießen, wie Trainer Fischer gehofft hatte.
Freiburg, in der Liga einen Platz hinter den Eisernen eingekommen, misst sich in der Gruppe G mit dem griechischen Rekordchampion Olympiakos Piräus, Qarabag Agdam und dem französischen Vertreter FC Nantes.
1. FC Union: Fischer froh, dass die Auslosung vorbei ist
Die Startprämie für die Gruppenphase beträgt 3,63 Millionen Euro, jeder Sieg wird mit 630.000 Euro versüßt. Ein Remis ist 210.000 Euro wert. Dem Gruppensieger winken 1,1 Millionen Euro, dem Gruppenzweiten immerhin noch die Hälfte. Platz drei bringt keine Extra-Kohle, aber man darf in der Zwischenrunde der Conference League einen weiteren Versuch in den kontinentalen Festspielen wagen.
Trainer Urs Fischer wird froh sein, dass die Auslosung jetzt hinter ihm liegt. Und damit die ständigen Fragen, wer es denn bitte sein soll auf dem internationalen Parkett. So kann der 56-Jährige den Fokus wieder voll auf die Königsblauen richten. Er hat vor Schalke mächtig gewarnt in der Spieltags-Pressekonferenz: „Es ist eine Mannschaft mit Mentalität und hoher Bereitschaft. Das wird eine Herausforderung für uns. Wir brauchen einen sehr guten Tag, um etwas mitzunehmen.“
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