Nur den Ersatzmann für Andras Schäfer zu geben, ist für Genki Haraguchi (l.) nicht genug. Er möchte mehr spielen. Und der VfB Stuttgart wirbt um ihn.
Nur den Ersatzmann für Andras Schäfer zu geben, ist für Genki Haraguchi (l.) nicht genug. Er möchte mehr spielen. Und der VfB Stuttgart wirbt um ihn. Matthias Koch/Imago

Am späten Sonntagnachmittag gab es aus Köpenick Entwarnung in der Causa Schäfer beim 1. FC Union. Der Mittelfeldspieler der Eisernen, der unter der Woche erst in Bremen als Einwechselspieler sein Comeback gegeben hatte und dann beim Stadtderby erstmals seit Ende Oktober wieder in der Startelf stand, hatte zur Pause beim 2:0-Erfolg der Köpenicker ja ausgewechselt werden müssen.

Im Raum stand die Frage, ob womöglich die alte Verletzung aufgebrochen war. Seinerzeit musste Schäfer beim Europa-League-Spiel in Belgien gegen Union Gilloise Anfang November den Platz vorzeitig verlassen und wurde wegen eines Mittelfußbruchs operiert. Eine wochenlange Pause folgte.

Bange Blicke nun im Olympiastadion! Hatte es ihn wieder schwer erwischt? Schäfer war am Ende des Derbys schwer humpelnd in die Kabine gelaufen. Nun meldeten die Köpenicker, dass der Ungar Glück im Unglück hatte. Es sei keine strukturelle Verletzung. Dennoch müsse der 24-Jährige auf unbestimmte Zeit pausieren. 

Für Haraguchi könnte der 1. FC Union jetzt noch Ablöse erzielen

Dass Schäfer nicht operiert werden muss oder gar bis zum Saisonende ausfällt, könnte Auswirkungen auf einen im Raum stehenden Wechsel von Genki Haraguchi haben. An dem 31-jährigen Japaner, vor eineinhalb Jahren ablösefrei von Zweitligist Hannover 96 gekommen, hat der VfB Stuttgart Interesse gezeigt.

„Genki ist ein interessanter Spieler, stand in den letzten beiden Spielen in der Startelf von Union. Ob sich da eine Möglichkeit für uns ergibt, wird sich zeigen“, hatte Fabian Wohlgemuth am Rande des Spiels der Schwaben in Leipzig (1:2) gegenüber der Bild bestätigt. 

Genki könnte dem Gedränge beim 1. FC Union entfliehen

Im zentralen Mittelfeld hat Union eigentlich ein Überangebot. Morten Thorsby wird ja zeitnah auch wieder eine Option werden für Urs Fischer. Paul Seguin drückt nun stärker auf die Startelf als noch in der Hinrunde, nicht nur wegen seines Treffers gegen Hertha. Am Freitag wurde das Gedränge bei den Eisernen mit der Verpflichtung des tunesischen Nationalspielers Aissa Laidouni noch größer.

Haraguchi, der sich bei den Köpenickern im Saisonverlauf hinter Janik Haberer und Andras Schäfer einordnen musste und auch beim 2:0 gegen Hertha erst in der Schlussphase zum Zug kam, strebt aber mehr Spielzeit an. Das Begehren der Schwaben kommt ihm also zupass. Denn der Tanz auf drei Hochzeiten kann beim 1. FC Union ja schnell vorbei sein. Dann wird Urs Fischer weniger zum Stilmittel der Rotation greifen. 

Wenn Schäfer bis zum Saisonende ausgefallen wäre, hätte ein Umdenken an der Wuhle einsetzen können. So sollte einem Transfer aber nicht zwingend was im Wege stehen. Union könnte sogar noch eine Ablöse erzielen, die sich auf ab 500.000 Euro aufwärts belaufen sollte. Haraguchis Vertrag läuft ja im Sommer in Köpenick aus. Die Gespräche zwischen dem VfB und dem 1. FC Union laufen weiter ...

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