Corona-Alarm in Köpenick! Union-Trainer Urs Fischer muss beim Hit gegen Dortmund ein Quartett ersetzen
Der Chefcoach der Köpenicker muss gegen den BVB ungewollt kräftig rotieren. Neuzugang Sven Michel steht vor seinem Heimdebüt in der Alten Försterei.

Auch das noch! Als ob die Aufgabe am Sonntag gegen Borussia Dortmund (15.30 Uhr, DAZN) nicht schwer genug wäre für den 1. FC Union Berlin. Jetzt müssen die Eisernen im Spitzenspiel des Vierten gegen den Zweiten wegen Corona-Infektionen auf mehrere Spieler verzichten. Niko Gießelmann, Dominique Heintz, Andreas Voglsammer und Jakob Busk fallen für die mit 10.000 Zuschauern – darunter 500 Anhänger der Schwarz-Gelben – ausverkaufte Partie in der Alten Försterei aus. Dazu gilt es den gelb-gesperrten Rani Khedira zu ersetzen.
Auch der Einsatz von Mittelfeldspieler Keita Endo sei wegen Krankheit fraglich, auch wenn der laut Trainer Urs Fischer corona-negativ sei. Bei seiner Einwechslung in Augsburg hatte der Japaner durchaus zu gefallen gewusst und in Fischer die Hoffnung geweckt, dass mit ihm bald wieder zu rechnen sei. „Er muss unermüdlich sein, muss aufwenden. Noch konsequenter sein, den Weg in den Strafraum suchen, den Abschluss. Ich hatte die Hoffnung, dass die 15 Minuten in Augsburg ihm ein Stück mehr Selbstvertrauen gegeben hätten“, so Fischer weiter.
Urs Fischer bleibt trotz Corona gelassen
Der Schweizer Fußballlehrer trug die Ausfälle mit der ihm eigenen Gelassenheit, geradezu stoisch vor. „Das gehört dazu im Moment. Wir sind nicht die Einzigen, die sich infizieren. Lange konnten wir es weghalten, da traf es andere härter. Bei uns ist es jetzt im Moment ein bisschen mehr“, meinte der 55-Jährige und ergänzte: „Eine gewisse Gefahr besteht immer. Und wenn es nur beim Einkaufen ist.“
Ohne sechs, nun gut Busk wäre sicherlich nicht im Spieltagskader gewesen, also ohne fünf stellen sich, was die Besetzung der Abwehr angeht, eher keine Fragen. Paul Jaeckel rutscht wieder ins Team, Timo Baumgartl wird dann den Part links neben Robin Knoche einnehmen. Bastian Oczipka rückt ebenfalls wieder ins Team, nachdem er in der Fuggerstadt noch für Gießelmann hatte weichen müssen. Grischa Prömel könnte Khedira ersetzen, diesmal etwas defensiver spielen.
Sven Michel vor Startelf-Debüt
Und dann hat Fischer noch die Chance, Neuzugang Sven Michel erstmals überhaupt in die Startelf zu stecken. „Könnte sein, wäre ja logisch. Er ist gut unterwegs und gewöhnt sich langsam an uns. Auch die Bindung zu seinen Mitspielern wird immer besser. Da hilft dir jedes Training“, so Fischer über den für 2 Millionen Euro aus Paderborn gekommenen Linksfuß, der in Augsburg nach seiner Einwechslung fast so etwas wie die beste Torchance im Spiel der Eisernen hatte, aber knapp das Ziel verfehlte.
Mittelfeldspieler Andras Schäfer benannte Fischer zudem als mögliche Kaderoption. Der aus der Slowakei gekommene Ungar hat seine Anfangswehwehchen überwunden. „Andras kennt die Automatismen und Abläufe immer besser. Auch er ist eine Alternative für den Kader“, so Fischer.
Die krachende 2:5-Pleite vom BVB am vergangenen Wochenende gegen Bayer Leverkusen wollte Fischer nicht überbewerten. „Das letzte Spiel ist für sie nicht optimal gelaufen“, sagte der Schweizer. Trotzdem habe der BVB drei der letzten vier Bundesligaspiele gewonnen. Die Dortmunder seien „wirklich außerordentlich“ im Spiel mit dem Ball. „Sie finden immer Lösungen, spielen sich auf engstem Raum immer wieder frei“, sagte er. Die Offensive sei auch ohne den verletzten Erling Haaland mit zahlreichen Unterschiedsspielern besetzt.
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