Behrens gesperrt! Nutzt Jordan jetzt seine Chance beim 1. FC Union?
Doch auch Sven Michel drängt darauf, endlich mal wieder zum Zug zu kommen bei den Köpenickern.

Beim Skat hätte Urs Fischer es jetzt einfach: Ohne eins spielt zwei! Doch Fußball ist ja mehr Elfer-Wette. Und ohne eins (sprich Kevin Behrens, weil Gelbsperre) kann eben nicht durch zwei Angreifer ersetzt werden. Der Trainer des 1. FC Union hat da am kommenden Sonnabend gegen Bayer Leverkusen (15.30 Uhr, Sky) eher die Qual der Wahl! Aus zwei mach eins, heißt die Devise für die Köpenicker beim Kampf um die Fleischtöpfe der Liga.
Manch einer hat bei den Einwechslungen in Mönchengladbach schon einen Fingerzeig erkannt. Als Behrens, derzeit mit sieben Treffern Unions zweitbester Torschütze nach Sheraldo Becker mit seinen neun Buden, nach 68 Minuten auf Geheiß von Fischer vom Feld weichen musste, wurde er von dem Frankoamerikaner Jordan Siebatcheu positionsgetreu ersetzt. Der natürliche Wechsel, könnte man meinen. Ein Zielspieler ersetzt den anderen.
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Jordan hofft auf eine neue Chance beim 1. FC Union
Der Mann mit der Nummer 45 auf dem Rücken war ja als sechs Millionen Euro schwere Neuverpflichtung von den Young Boys Bern zu Saisonbeginn als Sturmpartner von Becker gesetzt. Anfangs harmonierten die beiden als kreuzgefährliches Duo prächtig.
Dann zeigte sich, dass der amerikanische Nationalspieler doch so einige Anpassungsprobleme an die Bundesliga hatte. Behrens lief ihm im hausinternen Ranking nach dem Jahreswechsel endgültig den Rang ab. Für Jordan, immerhin vierfacher Torschütze, blieb nur die Joker-Rolle. Logisch, dass der 26-Jährige sich jetzt einiges ausrechnet, wo ein Platz im Sturm frei ist. Er möchte seine Chance nur allzu gerne nutzen und Behrens im Saisonendspurt wieder verdrängen.
Doch Fischer wäre ja nicht Fischer, wenn alles so einfach ausrechenbar wäre bei ihm. Denn natürlich hat er in Sven Michel (32) eine zweite Variante, die auch schon als Mittelstürmer fungiert hat. Der trickreiche Angreifer, der auf dem Feld oft wie der stets unberechenbare Bayern-Star Thomas Müller daherkommt, möchte natürlich auch mal wieder zum Zug kommen.
Nicht allein deshalb hatte Michel zuletzt mit Wechselgedanken gespielt. Weil er mehr Spielzeit haben möchte. Ob er die bald beim 1. FC Köln bekommt, ist angesichts der von der Uefa verhängten Transfersperre unklar. Jüngst nach dem 1:1 gegen Bochum unterhielt sich Michel auffallend lange mit Marc Lettau, dem ehemaligen Assistenten von Oliver Ruhnert, der jetzt Interimssportchef beim VfL ist. Und nicht außer Acht gelassen werden sollte, dass beim VfB Stuttgart mit Fabian Wachsmuth ein guter alter Bekannter von Michel aus Paderborner Zeiten das Sagen hat.
1. FC Union: Michel wäre eine Alternative zu Jordan
Beim 1:1 in Wolfsburg stand Michel am 12. März zuletzt in der Startelf der Köpenicker, durfte sogar 90 Minuten durchackern. Wäre durchaus auch eine denkbare Variante, denn die Hintermannschaft der Leverkusener ist recht kopfballstark, eher am Boden auseinanderzuhebeln. Was nicht heißt, dass Michel trotz seiner nur 1,77 Meter nicht ein exzellenter Kopfballspieler ist.
Unwahrscheinlich erscheint dagegen die Skat-Variante ohne zwei spielt drei! Das wäre in den Fall Jamie Leweling und dann die erste Startelfnominierung der Saison für den vier Millionen Euro teuren aus Fürth gekommenen Angreifer. Überraschend käme das allemal.
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