Bayern-Stürmer Thomas Müller konnte dem Duell mit dem 1. FC Union – wie hier beispielsweise mit Robin Knoche (r.) – am Ende dann doch nicht so viel abgewinnen.
Bayern-Stürmer Thomas Müller konnte dem Duell mit dem 1. FC Union – wie hier beispielsweise mit Robin Knoche (r.) – am Ende dann doch nicht so viel abgewinnen. dpa/Andreas Gora

Ein Honigkuchenpferd war nichts gegen Christopher Trimmel. „Müde“, aber glücklich geht Unions Kapitän in die Woche vor dem Europa-League-Debüt der Eisernen. Das erkämpfte Remis gegen Serienmeister Bayern München soll dem 1. FC Union dabei Rückenwind gegen. „Wenn du gegen so eine Mannschaft einen Punkt holst, gibt dir das wirklich sehr viel Selbstvertrauen“, sagte der 35-Jährige nach dem 1:1 im Hit des Spieltages.

1. FC Union in Europa: Magische Nächte in Köpenick?

Am Donnerstag (18.45 Uhr, RTL+) steht für Union und seine Fans der nächste Festtag an: Das erste Europa-League-Spiel im Stadion An der Alten Försterei gegen Royale Union Saint-Gilloise aus Belgien. Anders als in der Vorsaison müssen die Eisernen in dieser Europapokal-Saison nicht ins Olympiastadion ausweichen, sondern können magische Nächte in Köpenick feiern.

Der Fabellauf des 1. FC Union, er geht weiter. Man ist nach fünf Spieltagen weiterhin punktgleich mit den Bayern und liegt schon wieder auf einem Europapokalplatz. In der Liga sind die Eisernen saisonübergreifend seit zwölf Spielen ungeschlagen. „Wir wissen natürlich, dass die Serie irgendwann mal reißt“, sagte der gebürtige Burgenländer. „Aber auch wenn wir mal Spiele verlieren, werden wir uns nicht aus dem Konzept bringen lassen.“

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Bayerns Thomas Müller ist Fan des 1. FC Union

Das gelang ihnen aber beim Gegner ein klein wenig. Zumindest so weit, dass der Branchenprimus nicht die anvisierten drei Zähler mit nach Hause schleppen konnte. Was dem wiederum Respekt abnötigte. „Ich bin ja schon Fan von Union Berlin, so wie sie Fußball spielen als Mannschaft. Sie haben das gezeigt, was wir zu erwarten hatten“, sagte zwar Thomas Müller, aber anders als die Anhänger der Köpenicker sah der Neu-Union-Fan nach dem Remis nicht wirklich beseelt aus.

In der jetzigen Form, so Bayerns Angreifer, seien die Köpenicker für jede Mannschaft der Welt ein schwerer Gegner. Diszipliniert, eklig und clever: So präsentierten sich die Unioner auch am Samstag wieder in der Defensive. „Wir wollten sie immer wieder nerven, immer wieder in Zweikämpfe verwickeln“, sagte Mittelfeldspieler Rani Khedira.

„Defensiv haben wir heute ein absolutes Topspiel gezeigt“, sagte Union-Trainer Urs Fischer. „Obwohl Bayern 70 Prozent Ballbesitz hatte, wurden wir nie passiv.“ Die bislang so unaufhaltsam anmutende Offensiv-Maschine der Münchner, sie kam nach dem 1:1 in der Vorwoche gegen Mönchengladbach erneut ordentlich ins Straucheln.

Auch vom schnellen Ausgleich ließ sich Union nicht aus der Ruhe bringen. Für Trimmel eine weitere große Stärke. „Wir haben einfach ganz normal weitergemacht“, sagte der Österreicher. „Das hat Bayern auch im Vorfeld erwähnt, dass es so ist. Egal, ob wir 3:0 hinten liegen, wir machen weiter.“

St. Gilloise spielt ein bisschen wie der 1. FC Union

Gegen die Belgier bräuchte es beim 1. FC Union nun neben mehr Ruhe und Präzision im eigenen Angriffsspiel die gleiche Einstellung. „Ich glaube, was man mitnehmen kann, ist diese Bereitschaft, diese Mentalität über neunzig Minuten“, sagte Fischer, der sich mit den Belgiern – immer eine Aufgabe nach dem anderen – erst jetzt näher befassen wird. Das Team aus dem Großraum Brüssel habe einen ähnlichen fußballerischen Ansatz wie der 1. FC Union. Ob Stürmer Jordan Siebatcheu, der gegen Bayern wegen muskulärer Probleme fehlte, bis dahin wieder fit ist, ist laut Fischer noch unklar. Beim werdenden Vater Janik Haberer dürften die Chancen besser stehen.

Auch Trimmel, der sich bei Rick van Drongelen über dessen Erfahrungen mit Union St. Gilloise aus der Vorsaison erkundigt hätte, als der jetzt nach Rostock verliehene Innenverteidiger ein halbes Jahr für die KV Mechelen spielte, warnte vor den Stärken des Gegners und den Tücken einer Gruppe ohne die ganz großen Namen. „Die spielen ein bisschen wie wir. Man muss daher ein bisschen aufpassen. Jeder hat damit gerechnet, dass du eine Topgruppe bekommst. Jetzt hat es den Anschein, dass es eine sehr machbare Gruppe ist. Aber in dieser Gruppe kannst du Letzter werden, aber auch Erster. Von daher müssen wir jeden Gegner Ernst nehmen.“

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