Unions Trainer Urs Fischer bedankt sich nach dem Spiel bei den Fans und wird in Freiburg vom Anhang der Köpenicker gefeiert.
Unions Trainer Urs Fischer bedankt sich nach dem Spiel bei den Fans und wird in Freiburg vom Anhang der Köpenicker gefeiert. dpa/Tom Weller

Baut diesem Mann ein Denkmal! Gleich neben den 68er-Pokalhelden. Verwandelt die Spree in einen Wildwasserfluss, damit er seinem Hobby des Fliegenfischens nachgehen kann. Egal, was das kostet. Das ist nur angemessen. Was Urs Fischer mit dem 1. FC Union in den letzten vier Spielzeiten veranstaltet hat, sucht seinesgleichen!

Eine Mannschaft, die den viertkleinsten Etat der Liga hat, stürmt zum zweiten Mal in Folge ins internationale Geschäft. Am vorletzten Spieltag bereits! Nicht Gladbach, Wolfsburg, Frankfurt oder Hoffenheim. Auch der Klub aus dem Westend der Stadt muss hier aufgeführt werden. Allesamt besser betucht, allesamt eine Enttäuschung in der Liga dieses Jahr.

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Fischer bleibt bescheiden

Trotz Dreifachbelastung und der Abgänge zweier Leistungsträger in der Winterpause toppt Union das Vorjahresergebnis und hat eine Runde vor Schluss jetzt schon vier Zähler mehr auf dem Konto als im Vorjahr nach 34 Spieltagen. Bis ins Pokal-Halbfinale kamen die Eisernen. Die Stadtmeisterschaft wurde zudem errungen. Sogar mit einem clean sheet, einer 3:0-Wertung! Muss man sich einfach mal auf der Zunge zergehen lassen.

Was dieser so zurückhaltende Schweizer seit vier Jahren mit den Köpenickern veranstaltet, ist unglaublich. Er jammert nicht bei Substanzverlust. Er verliert die Ruhe nicht nach Rückschlägen. Er geht pragmatisch ran an jede Aufgabe, die sich ihm in den Weg stellt. Und bleibt bei all dem bescheiden und genügsam.

Urs Fischer würde kein Denkmal wollen

Beim FC Basel beißen sie sich heute in den Allerwertesten, dass sie Fischer vom Hof gejagt haben trotz zweier Meistertitel. Gewonnen haben sie seitdem nichts mehr in der Liga.

Die Anhänger der Köpenicker können sich jetzt freuen, dass sie in der kommenden Spielzeit durch Europa reisen können. War ja diesmal durch Corona nicht so einfach. Und wenn Fischer so weitermacht, wird diesmal dort sogar überwintert.

Also baut ihm ein Denkmal! Auch, wenn er das gar nicht haben will. Wäre ihm wahrscheinlich sogar peinlich. Personenkult ist Fischer fremd. Aber da muss er jetzt einfach durch. Der Fluch der guten Taten, sozusagen.

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