US-Nationalverteidiger Sergino Dest – derzeit vom FC Barcelona an den AC Mailand ausgeliehen – soll vor einer Einigung mit dem 1. FC Union stehen.
US-Nationalverteidiger Sergino Dest – derzeit vom FC Barcelona an den AC Mailand ausgeliehen – soll vor einer Einigung mit dem 1. FC Union stehen. Imago/USA TODAY Network

Dass es die schwierigste Transferperiode seit seinem Amtsantritt werden wird, hatte Manager Oliver Ruhnert im Gespräch mit dem KURIER ja schon eingeräumt. Umso klarer ist daher, dass der 1. FC Union an seinem bewährten Weg festhalten wird, frühzeitig seine Truppe zusammenzustellen, damit Coach Urs Fischer schon beim Trainingsauftakt mit dem Gros des Kaders arbeiten kann. Anschließend wird bis Ende August dann punktuell dort nachgebessert, wo sich qualitativ die Möglichkeit noch ergibt.

Doch schon jetzt ist Bewegung auf dem Transfermarkt. Auch wenn sich die meisten Klubs noch bedeckt halten. Die ersten Kandidaten aber schälen sich heraus. Sowohl was Zu-als auch was Abgänge betrifft. So ist der Kauf von Diogo Leite (24) für rund 7,5 Millionen Euro nach seinem Leihjahr vom FC Porto so gut wie beschlossen in Köpenick.

Frei nach Tina Turner könnte man offenbar bei den Eisernen auch ein „He is simply the Dest“ anstimmen. Nach Informationen des spanischen Portals todofichajes.com sind die Gespräche zwischen Linksverteidiger Sergino Dest (22) und den Eisernen offenbar so gut wie abgeschlossen. Der aus der Ajax-Schule stammende US-Nationalspieler wird nach seiner einjährigen Leihe zum AC Mailand nicht zum FC Barcelona zurückkehren.

Als Leihgeschäft ist Dest für den 1. FC Union machbar

Sergino Dest soll vom 1. FC Union für die kommende Spielzeit ausgeliehen werden. Anschließend hätten die Köpenicker eine Kaufoption, die sich in der Höhe wie bei Leite bewegen soll. Womit die Katalanen auf knapp 60 Prozent des ursprünglich investierten Kapitals verzichten würden. Bei seinem Transfer aus Amsterdam hatte Barcelona im Oktober 2020 noch rund 20 Millionen Euro hingeblättert.

Womit klar wäre, dass die Tage von Niko Gießelmann (31) beim 1. FC Union wohl gezählt sind. Mit Josip Juranovic (27), Christopher Trimmel (36), Jerome Roussillon (30) und dann Dest hätte Fischer vier Außenverteidiger. Ein fünftes Rad am Wagen wäre überflüssig.

Heftig Schlagzeilen machte auch die Meldung der Bild, dass der 1. FC Union an Bremens Marvin Ducksch (elf Tore, sieben Vorlagen) baggert. Der 29-Jährige hat eine Ausstiegsklausel bei den Hanseaten über 7,5 Millionen Euro. An der Weser haben sie laut der Rheinischen Post mit Dawid Kownacki (26, Fortuna Düsseldorf) schon einen potenziellen Nachfolger an der Angel. Der siebenfache polnische Nationalspieler, mit zwölf Buden und neun Vorlagen auf Rang zwei in der Scorerliste des Bundesliga-Unterbaus, war zwischenzeitlich auch in den Notizbüchern des 1. FC Union gelandet.

Hertha-Schreck Marvin Ducksch von Werder Bremen gilt als heißer Kandidat beim 1. FC Union.
Hertha-Schreck Marvin Ducksch von Werder Bremen gilt als heißer Kandidat beim 1. FC Union. Imago/Contrast/Oliver Behrendt

Auch bei den Innenverteidigern tut sich was. Bekannt wurde inzwischen, dass der 1. FC Union die Kaufoption für Timo Baumgartl (27), die Leihgabe der PSV Eindhoven, nicht ziehen wird. Auch wenn die Niederländer offenbar derzeit nur noch um die 2 Millionen Euro sehen wollen. Die TSG Hoffenheim soll Interesse gezeigt haben. Angeblich auch Hertha BSC und sein Stammverein VfB Stuttgart. Und in Italien hat man den Blondschopf offenbar auch noch nicht abgeschrieben.

1. FC Union: Danilho Doekhi in Italien begehrt

Auf dem Apennin beschäftigt man sich auch weiterhin mit Danilho Doekhi (24). Im Winter schon wollte die AS Rom – derzeit Ligafünfter in Italien – den Niederländer unter ihre Fittiche nehmen. Union winkte ab. Jetzt scheint auch Inter Mailand auf den Plan getreten zu sein. Bis zu 15 Millionen Euro stehen als Ablöse im Raum für den Innenverteidiger, den Oliver Ruhnert letzten Sommer ablösefrei von Vitesse Arnheim wegelotst hatte. Wär kein schlechtes Geschäft. Wobei die Nerazzurri in der Serie A derzeit aber nur auf einem Conference-League-Platz liegen und die Königsklasse gewinnen müssten, um in Europa im Elitewettbewerb wieder dabei zu sein.

Falls Doekhi sich dennoch zu einem Wechsel auf den Stiefel entschließt, wäre in Köpenick der Weg frei für eine Rückkehr von Marvin Friedrich (27). Der soll Gladbach ja für 5 Millionen Euro verlassen können.

Fest als Abgang muss man Levin Öztunali (27) und Kevin Möhwald (29) einplanen. Letzterer brachte sich jüngst über das Werder nahestehende Portal deichstube.de bei den Bremern ins Gedächtnis. Dort an der Weser überlegt man, ob man einen Verlust von Ducksch nicht mit einem Union-Spieler ausgleichen könnte.

Sven Michel (32) hatte ja jüngst signalisiert, dass er sich einen Wechsel im Sommer gut vorstellen könnte, um endlich wieder mehr Spielzeit zu bekommen. Bislang galt aber der 1. FC Köln als heißester Aspirant. Steffen Baumgart kennt Michel noch gut aus seinen Paderborner Zeiten. Allerdings haben die Geißböcke von der Uefa eine Transfersperre aufgedrückt bekommen, gegen die die Rheinländer aber noch vorgehen. 

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