Ausnahmespiel nach Hooligan-Attacke! Union vergeigt in Rotterdam
Hundebisse, scharfe Kontrollen, übertriebene Polizeigewalt. Ein Trip zum Vergessen für die Eisernen, der schon am Vorabend des Kicks seine unschöne Seiten andeutete.

Der Ausflug nach Rotterdam war eine Reise zum Vergessen für den 1. FC Union. Es begann am Vorabend des Spiels mit der Hooligan-Attacke auf eine Union-Delegation um Präsident Dirk Zingler. Es setzte sich an den Einlasskontrollen zum De Kuip fort, wo Hunderten von Unionfans ewig der Zugang verweigert wurde und aggressives Gebaren der lokalen Polizei die Situation nicht gerad entspannte. Von Hundebissen war in den sozialen Netzwerken zu lesen. Und es setzte sich auf dem Rasen fort, wo am Ende ein gar nicht mal wirklich überzeugendes Feyenoord Rotterdam mit 3:1 (2:1) die Oberhand behielt über die Eisernen.
Hätte das Spiel anders enden können? Mit Sicherheit ja. Beispielsweise dann, wenn der georgische Schiedsrichter Gijorgi Krujaschwili nach rund acht Minuten das ahndungswürdige Foul an Taiwo Awoniyi mit dem korrekten Elfmeterpfiff bedacht hätte. Der blieb aber aus und einen korrigierenden VAR gibt es in der Conference League leider nicht.
Awoniyi sorgt für einen Hoffnungsschimmer
Auf der Gegenseite nutzten die Hausherren ihre erste Chance des Spiels zur 1:0-Führung durch den Iraner Alireza Jahanbakhsh (11.). Beim 2:0 durch Bryan Linssen (29.) stand der sonst so solide Robin Knoche Pate. So kann man natürlich nicht Akzente setzen.
Dass die Partie nicht vorzeitig beendet war, lag einmal mehr an Taiwo Awoniyi. Der Nigerianer sorgte mit dem Anschlusstreffer zum 1:2 (35.) für einen Hoffnungsschimmer aus eiserner Sicht.
Doch um so etwas mit Leben erfüllen zu können, hätte im zweiten Durchgang wesentlich mehr Biss und Durchschlagskraft an den Tag gelegt werden müssen. Urs Fischers sonst so zuverlässige Joker stachen diesmal nicht.
Schlagstockeinsatz und Hundebisse gegen Union-Fans
Und selbst diesen Abschnitt erlebten zahlreiche Fans der Eisernen nicht im Stadion, wurden am Zutritt gehindert. Unschön genug, aber es gab noch mehr Probleme. „Es gab beim Fan-Marsch gezielte Angriffe auf Köpfe der Beteiligten, am Einlass den Einsatz von Schlagstöcken und Hunden, mehrere Personen wurden gebissen, haben Platzwunden oder sind im Krankenhaus“, sagte der „Eiserne Hilfe“-Vorsitzende Andreas Lattemann. Er sprach von einem Einsatz „willkürlicher Art“.

Bliebe als Chronistenpflicht den dritten Treffer der Hausherren nachzutragen. Der auffälligste Spieler der Partie, Luis Sinisterra, sorgte mit einem Abstaubertor (76.) für die Entscheidung. Da half auch alles Mühen der Eisernen in der Folge nicht mehr.
Damit sinken die Chancen der Köpenicker auf ein Überwintern in Europa schon, es ist aber dennoch nicht unmöglich. Allerdings sind dafür nun Punkte in den beiden Auswärts-Heimpartien im Olympiastadion gegen Feyenoord und vor allem Slavia Prag notwendig.