Pole polarisiert mal wieder

Augsburg besser als der 1. FC Union: Ex-Keeper Gikiewicz stichelt gegen die Eisernen!

Der Pole polarisierte, blieb Fans, Mitspielern und den Bossen nicht nur wegen seiner Paraden in Erinnerung. Jetzt meldet sich der Torhüter erneut zu Wort und hat mal wieder eine exklusive Sicht auf die Dinge.

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Torhüter Rafal Gikiewicz (35) wechselte 2020 vom 1. FC Union zum FC Augsburg und stichelt nun gegen die Eisernen. 
Torhüter Rafal Gikiewicz (35) wechselte 2020 vom 1. FC Union zum FC Augsburg und stichelt nun gegen die Eisernen. Imago/Matthias Koch

Für einen lockeren Spruch war Rafal Gikiewicz bereits während seiner Zeit an der Wuhle immer zu haben. Der meinungsstarke Pole polarisierte, blieb Fans, Mitspielern und den Bossen nicht nur wegen seiner Paraden in Erinnerung. Jetzt meldet sich der Torhüter erneut zu Wort und hat mal wieder eine exklusive Sicht auf die Dinge. Augsburg besser als der 1. FC Union: Ex-Keeper Gikiewicz stichelt gegen die Eisernen!

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Ob es der Frust war, der aus ihm sprach, wird nur Gikiewicz selbst wissen. Der WM-Stachel sitz aber offenbar tief. Denn dem mittlerweile 35 Jahre alten Keeper scheint es zu dämmern, dass sein größter sportlicher Wunsch nicht mehr in Erfüllung geht: Einmal für die polnische Nationalmannschaft zu spielen.

WM-Frust bei Rafal Gikiewicz sitzt tief

„Das war mein größter Traum, den ich unbedingt erreichen wollte. Sie hätten mir nur eine Minute geben sollen“, erklärte Gikiewicz im Interview mit Spox und Goal. Das habe er Nationaltrainer Czeslaw Michniewicz vor der WM in Katar „auch genau so gesagt“ – mit dem Versprechen, danach nicht mehr „mit der Nationalmannschaft zu nerven“.

Bereits zuvor hatte der Schlussmann regelgerecht um einen Einsatz gebettelt: „Mir reicht auch eine Minute gegen San Marino oder Weißrussland. Ich will nur einmal spielen, ich will mir diesen Traum erfüllen. Ich will meinen Kindern zeigen, was mit harter Arbeit möglich ist.“

Rafal Gikiewicz lässt Fans und Spieler Gift und Galle spucken

Wenn es hitzig wird, ist Rafal Gikiewicz meist mittendrin: Nach dem Spiel auf Schalke geriet der Pole mit Ex-Unioner Sebastian Polter aneinander. 
Wenn es hitzig wird, ist Rafal Gikiewicz meist mittendrin: Nach dem Spiel auf Schalke geriet der Pole mit Ex-Unioner Sebastian Polter aneinander. Imago/Team 2

Gikiewiczs Problem: Starke Konkurrenz. Gikiewicz: „Ich werde nur nominiert, wenn sich entweder Lukasz Skorupski oder Wojciech Szczesny verletzen oder zu schlecht sind.“ Dem war bekanntlich nicht so. Gikiewicz blieb bei der WM nur die Rolle als TV-Experte und musste dabei mit ansehen wie seine Landsleute im Achtelfinale gegen Frankreich mit 1:3 verloren.

Trotz der großen Enttäuschung, Gikiewicz will noch mindestens sechs Jahre weiterspielen. Dann wäre er 41 Jahre alte – selbst für einen Keeper ein hohes Alter. Dass er aber weiterhin auf jedes Spiel brennt, kann man in der Bundesliga Spieltag für Spieltag sehen. Mal in Bremen, mal auf Schalke gegen Ex-Union-Kollege Sebastian Polter. Gikiewicz lässt Fans und Spieler regelmäßig Gift und Galle spucken.

„Respektlos“: Rafal Gikiewicz stichelt gegen den 1. FC Union

Dass wissen sie auch beim FC Augsburg, wo Gikiewicz ähnlich wie beim 1. FC Union trotz starker Leistungen nicht unumstritten ist. Roch es bereits im Sommer stark nach Trennung, durfte Gikiewicz unter dem neuen Trainer Enrico Maaßen (38) wieder spielen. Gikiewicz: „Wenn Enrico nicht gekommen wäre, wäre meine Zeit in Augsburg vielleicht vorbei gewesen. Ich habe wieder mehr Freude. Die letzten zwei Jahre haben wir unsere Ziele erreicht, aber keinen attraktiven Fußball gespielt.“

Trotz der Enttäuschung, seinen durchaus überraschenden Wechsel nach Augsburg verteidigt Gikiewicz und stichelt gegen den 1. FC Union, für den er von 2018 bis 2020 spielte und den Aufstieg in die Bundesliga feierte: „Ich empfand es als respektlos, dass man (der 1. FC Union, Anmerkung d. Red.) mir nur einen Einjahresvertrag angeboten hat. Ich bin mir sicher, dass der FCA als Verein, der seit zwölf Jahren in der Bundesliga spielt, stabiler als Union ist, auch wenn meine bisherigen zweieinhalb Jahre nicht so erfolgreich waren, wie ich mir das vorgestellt habe.“

Die Realität sieht allerdings anders aus: Union ist im dritten Jahr in Folge auf Europa-Kurs und tanzt auch 2023 weiterhin auf drei Hochzeiten. Augsburg steckt dagegen mit Gikiewicz mal wieder im Abstiegskampf.

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