Danilho Dokehi zieht ab, aber der 1. FC Union hat gegen Schalke 04 diesmal kein Zielwasser getrunken. 
Danilho Dokehi zieht ab, aber der 1. FC Union hat gegen Schalke 04 diesmal kein Zielwasser getrunken.  Matthias Renner/City-Press

Auch eiserne Bäume wachsen offenbar nicht in den Himmel. Wieder einmal konnten die Köpenicker von ihrer Untugend, Aufbauhilfe für Schlusslichter zu leisten, nicht lassen. In der Hinrunde hatte man ja in Bochum Federn gelassen. Nun kam der 1. FC Union nur zu einem 0:0 gegen den FC Schalke 04 und verpasste dadurch den Sprung vorbei am FC Bayern an die Tabellenspitze.

Mit gleich fünf Änderungen im Vergleich zum Europapokalauftritt in den Niederlanden wartete Trainer Urs Fischer am Tag vor seinem 57. Geburtstag auf. Damit wollte er die benötigte Frische nach der schweren Partie bei Ajax Amsterdam (0:0) ins Team bringen. Nicht nur mit Blick auf die Gelsenkirchener, sondern auch mit Weitsicht auf die Partien gegen Ajax kommenden Donnerstag (21 Uhr, RTL) und den FC Bayern dann am Sonntag (17.30 Uhr, DAZN). 

1. FC Union: Sheraldo Becker gegen Schalke erstmals nicht in der Startelf 

Hinten durften Timo Baumgartl für Diogo Leite und Niko Gießelmann für Jerome Roussillon ran, dazu kamen die in den Niederlanden gesperrten Christopher Trimmel und Janik Haberer wieder zum Zug. Vorne setzte der Schweizer Fußballlehrer auf Sven Michel als Partner von Kevin Behrens und verordnete Sheraldo Becker, der bislang in allen 30 Pflichtspielen in der Startelf zu finden gewesen war, eine Schonpause.  

Gerade bei Michel, zuletzt eher etwas außen vor im eisernen Angreiferroulette, könnte zudem eine Rolle gespielt haben, dass er beim 6:1 auf Schalke nach seiner Einwechslung überragende 20 Minuten gespielt hatte und sogar einen Doppelpack erzielte. Damals standen die Köpenicker am Ende des Spieltages auf Rang zwei, punktgleich mit dem FC Bayern!

1. FC Union: Kaum Torchancen gegen Schalke 

Und genau das sollte sich ja an diesem Sonntag ändern. Wobei in Durchgang eins recht wenig drauf hindeutete, dass die Eisernen zum Sprung nach ganz oben ansetzen würden. Ein zähes Ringen und Abnutzungskampf boten sich den 22.0212 Besuchern im Stadion An der Alten Försterei.

Kein Durchkommen! Zweikämpfe bestimmen das Bild wie hier mit Niko Gießelmann beim Spiel zwischen dem 1. FC Union und Schalke 04.
Kein Durchkommen! Zweikämpfe bestimmen das Bild wie hier mit Niko Gießelmann beim Spiel zwischen dem 1. FC Union und Schalke 04. Oliver Behrendt/imago

Beide Teams neutralisierten sich und Chancen waren Mangelware. Die Gäste hatten gar keine. Der 1. FC Union eigentlich nur durch einen Schuss von Danilho Doekhi aus dem Strafraumgetümmel heraus nach einem zu kurz abgewehrten Freistoß. Den fischte aber 04-Schlussmann Ralf Fährmann gekonnt aus dem Winkel (23.). Vielleicht könnte man auch noch Trimmels Kopfball nach fünf Minuten erwähnen, aber der war zu unpräzise.

0:0 gegen Schalke: Der 1. FC Union lässt Punkte liegen

Wer auf Besserung nach dem Pausentee gehofft hatte, wurde stark enttäuscht. Union war weiter viel zu harmlos. Daran änderte auch die Hereinnahme von Becker nichts. Und die Gäste wurden vorne sogar kecker und schmissen sich hinten in jeden Zweikampf, als gäbe es kein Morgen. „Kämpfe, Union, kämpfe“, donnerte es von den Rängen. Doch es half nichts. Das Schlusslicht entführte mit dem vierten 0:0 in Serie einen Punkt aus Köpenick. 

Die Eisernen bleiben zwar weiterhin seit 372 Tagen im heimischen Stadion unbesiegt. Aber dieses torlose Remis fühlte sich ein bisschen wie eine Niederlage an. 

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