Auch ohne Isco: Dieser 1. FC Union dreht weiter am ganz großen Rad
Mit dem vierten Sieg in Folge im neuen Jahr ziehen die Eisernen ins Viertelfinale ein und brauchen jetzt nur noch zwei Siege, um sich den Traum vom Endspiel zu erfüllen.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Zum ersten Mal, seit Trainer Urs Fischer und Manager Oliver Ruhnert die Geschicke der Eisernen leiten, sind sie richtig krachen gegangen. Der geplatzte Deal mit dem einstmals Königlichen Isco wird in der Branche Aufsehen erregen.
Da wollten die Köpenicker endlich einmal am ganz großen Rad drehen. Den Kader nicht mit nur einigen vielversprechenden Kicker wie Josip Juranovic oder früher Max Kruse aufhübschen. Der übrigens zu Konditionen beim 1. FC Union anheuerte, die eigentlich unter seinem üblichen Salär lagen.
Sie baggerten an einem Superstar und schienen auf der Zielgraden. Bereit, den Kampf um Europa in neue Stufen zu treiben, ja sogar bereit, den FC Bayern anzugreifen. Was ja immer gerne viele in dieser Liga wollen, dann aber in schönster Regelmäßigkeit dabei versagen.
Der 1. FC Union macht einfach weiter sein Ding
Und dann wird ausgerechnet der 1. FC Union, der doch immer so auf Vorsicht bedacht ist, von der Entwicklung der Geschichte überrollt und steht da wie ein begossener Pudel. Völlig unerheblich, wer da wen am Nasenring in der Manage vorgeführt hat. Das Gelächter der Zunft ist ihnen dennoch gewiss. Am anderen Ende der Stadt, genauer gesagt im Westend, ist man bestimmt gerade heilfroh, mal nicht die Ulknudel zu sein.
Aber das, das sollte dabei keinesfalls vergessen werden, wird den Eisernen schnurzpiepegal sein. Sie werden sich wieder in ihrer Wagenburg einigeln und trotzig weiter ihren Weg gehen. Es ist ja nicht das erste Mal, dass eine absolute Wunschlösung nicht nach Köpenick kommt. Der Unterschied ist nur, dass es diesmal von medialem Getöse begleitet wird. Was den 1. FC Union aber noch nie groß gekümmert hat.
„Entscheidend is’ auf’m Platz“, hatte der legendäre Dortmunder Stürmer Alfred „Adi“ Preißler einst ein geflügeltes Wort geprägt. Die Köpenicker sind der Konkurrenz immer noch eine Nase voraus. Und auch ohne Isco werden sie weiterhin ganz schwer zu bezwingen sein.
Immer noch tanzt der 1. FC Union munter auf drei Hochzeiten
Die Eisernen drehen weiter am großen Rad, tanzen nach dem 2:1 im Pokal-Achtelfinale gegen den VfL Wolfsburg immer noch auf drei Hochzeiten und kassierten an diesem nasskalten Dienstagabend noch so nebenbei 1,67 Millionen Euro fürs Weiterkommen. Zwei Siege trennen sie noch vom Endspiel im Olympiastadion. Eine nette Losfee, die ihnen Heimspiele in ihrer Festung Alte Försterei beschert und dann winkt das, was ihnen in der Vorsaison knapp verwehrt blieb. Zu Hause können die Köpenicker jeden packen.
Der Kampf um die Meisterschaft mag ohne den spanischen Edelkicker Isco vielleicht eine Nummer zu hoch sein für den 1. FC Union. Auch weil sie ja auswärts noch zu allen Branchengrößen müssen. Aber hey, eine Qualifikation für die Champions League wäre doch auch aller Ehren wert. Dann wäre wieder im Himmel Jahrmarkt aus Köpenicker Sicht.
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