Andersson? Wer ist eigentlich Andersson?
Zu Saisonbeginn fürchteten viele Union-Fans, dass der Verkauf ihres besten Angreifers böse Folgen haben könnte. Die 6,5-Mio-Rekordablöse erschienen manchem als zu wenig und daher als ein großes Risiko. Mittlerweile wird er eher selten vermisst.

Es war im Sommer ein großes Thema. Union verlor in Sebastian Andersson seinen treffsichersten Schützen der vorangegangenen zwei Spielzeiten. Mit jeweils einem Dutzend Treffern hatte der 29-jährige Schwede großen Anteil dran, dass die Eisernen erst in die Bundesliga stürmten und dann die Klasse hielten. Folglich war der Nationalspieler nach seinem millionenschweren Wechsel in die Domstadt vor dem Hinspiel am Rhein (2:1 für Union) in aller Munde.
Kaum einer hätte vermutet, dass das vor dem Rückspiel an diesem Wochenende anders sein könnte. Und doch ist es still geworden um den Blondschopf. Andersson? Wer ist eigentlich Andersson? Klingt despektierlicher als es soll. Denn natürlich war der Mittelstürmer in den zwei Jahren, die er für die Eisernen kickte verdammt wertvoll.
Und verdammt ehrlich, was seine Zukunft betrug. Kein scheinheiliger Wappenküsser. Union bescherte er die Rekordablösesumme von 6,5 Millionen Euro. Sowie manch einem der Anhänger ein schlechtes Bauchgefühl angesichts seines Abganges. Was, wie die Saison lehrte, sich als unnötig herausstellen sollte. Auch wenn keiner der aktuellen Union-Stürmer bislang zweistellig traf. Max Kruse hat sieben Treffer auf dem Konto. Es folgt Taiwo Awoniyi mit fünf Buden. Andersson hatte zum Vergleichszeitpunkt des Vorjahres zehn Mal ins Schwarze getroffen.
Im Hinspiel war Andersson abgemeldet
In der Domstadt beim 2:1 der Eisernen (Treffer von Awoniyi und Kruse) blieb Andersson blass. Auch ein Verdienst der eisernen Abwehr, die um die Gefährlichkeit des Schwedens wusste. In den Wochen danach wurde es noch stiller um ihn, der zu Saisonbeginn gleich beim Premierenkick für die Domstädter getroffen hatte. Es war der letzte beschwerdefrei Kick für den Stürmer. Danach machte ihm das Knie zu schaffen. Eine Folge eines ungestümen Trainingseinsatzes eines Kollegen.
Trainer Urs Fischer verfolgt den Weg des sympathischen Nordmannes auch heute noch ziemlich genau. „Natürlich verfolge ich auch die Spieler, die uns verlassen haben. Er war eine Weile verletzt. Ich habe gehört, dass er auf dem Weg zurück ist“, so der Schweizer.
Gegen Union wird er jetzt nicht spielen können. Und wenn es ganz blöd für ihn läuft, auch kommende Saison nicht. Die Geißböcke haben den Klassenerhalt ja noch längst nicht sicher.