1:0 gegen Malmö! Hurra, jetzt mischt der 1. FC Union auch in Europa kräftig mit
Aber die Eisernen müssen ganz lange warten, bis sie gegen die Schweden jubeln können.

Geschafft! In vorletzter Minute! Sieg der Eisernen in der Europa League über Malmö FF. Ein 1:0 (0:0) mit viel Anlauf, noch mehr Nervenkitzel und einem Elfmeter, den Robin Knoche links unten zum Triumph in die Maschen hämmert. Der 1. FC Union mischt in Europa, auch weil sich Sporting Braga und Royale Union Saint-Gilloise beim 3:3 nichts schenkten, endlich kräftig mit.
Glanz und Gloria hat niemand erwartet. Was sich im ausverkauften Ballhaus des Ostens dann aber entwickelt, ist lange eine überaus zähe Angelegenheit. Die Marschroute, so lange wie möglich hinten die Null zu halten, bestimmt die Taktik sowohl bei den Rot-Weißen als auch beim schwedischen Rekordmeister. Der hat spielerisch durchaus Potenzial, die Köpenicker dafür, wenngleich auf bescheidenem Niveau, die etwas besseren Offensivaktionen. Von zwingend indes kann hier wie da keine Rede sein. Was sich tut, ist das reinste Geduldsspiel und wenig aufregend. Anfang der zweiten Halbzeit muss sogar ein Schiedsrichterball wiederholt werden …
Rani Khedira trifft den Außenpfosten
Die wenigen Mini-Gelegenheiten, die sich ergeben, verpuffen wirkungslos. Die hohen Bälle kommen, wenn sie überhaupt kommen, zu weit, die flachen Eingaben zu ungenau. Tut sich eine Halb-Chance auf, so wie nach einem Fehlpass der Schweden vor dem eigenen Strafraum, schließt Sheraldo Becker viel zu überhastet ab (54.). Als er dann doch trifft, weiß jeder vorher, dass er zuvor meterweit im Abseits steht (58.) und der Linienrichter nur ewig lange die Fahne nicht hebt.
Stück für Stück wird es dennoch besser. Die Angriffe kommen zielstrebiger, die Aktionen sind griffiger, das Spiel insgesamt jedoch giftiger. Die Eisernen wollen, sie packen nun zu. Pech aber haben sie auch. Rani Khedira trifft den Außenpfosten (64.), Jordan Siebatcheu merkt den in seinem Rücken lauernden Janik Haberer nicht, nimmt ihm die glasklare Einschusschance (66.). Erst jetzt ist es ein Spiel mit Herz und mit Leidenschaft, in dem die Eisernen nun klar den Ton angeben.
Zeitschinden der Schweden wird bestraft
Ganz konfus wird es in Minute 70. Erst gibt der nordmazedonische Schiedsrichter Aleksandar Stavren Elfmeter, weil Morten Thorsby nach klasse Zuspiel von Becker gefoult worden sein soll, was er nicht wird und es deshalb zurecht keinen Elfer gibt. Ein mögliches Elfmeter-Foul Sekunden zuvor gegen Janik Haberer aber wird nicht gecheckt. Das passt zu diesem Spiel, das wenig Struktur, dafür aber umso mehr Kampf und manchmal auch Krampf hat.
Es sind immer nur Fast-Chancen, die sich die Eisernen erspielen. Ein Zuschauen macht schon deshalb keinen Spaß, weil die Schweden das Spiel nur noch verzögern und zerstören. Bis es dann doch Elfmeter gibt, weil Kevin Behrens im Strafraum umgerissen wird und der bei Malmö gerade ins Spiel gekommene Emmanuel Lomotey, der schon den Elfer verursacht hat, mit Rot vom Platz fliegt (90.+2). Puh und nach neun Minuten Nachspielzeit ganz kräftig durchatmen!
Lesen Sie hier mehr über den 1. FC Union >>