Nach dem 4:1 in Darmstadt
1. FC Union und die drei B-Baustellen: Bundestrainer, Becker, Bonucci
Traut sich Hansi Flick und nominiert neben Gosens auch Behrens? Beendet lädierter Oberschenkel alle Wechselspiele um Becker? Beschleunigt Doekhi-Verletzung den Bonucci-Transfer?

4:1 gegen Mainz, 4:1 nach über 70 Minuten in Unterzahl in Darmstadt – der 1.FC Union legt einen Baller-Traumstart in die Bundesliga hin. Kann das Dauer-Sensations-Team noch was draufpacken? Conference League, Europa League, Champions League – was kommt jetzt? Die Meisterschaft? Schön ruhig bleiben. Oder um es mit Trainer Urs Fischer (57) zu sagen: „Es ist ein gelungener Saisonstart, aber wir müssen weiter um jeden Punkt hart kämpfen. Nach 20 Spielen wird man sehen, wohin die Reise geht.“
Na ja, das kennt man so vom Schweizer. Er kann ja nicht raus aus seiner Haut. Und bisher ist er mit dieser zementierten Form von Bodenhaftung bestens gefahren. Trotzdem: Sechs Punkte und 8:2 Tore nach zwei Spielen sind einmal mal top, top, top. Punkt! Aus!
Alles klar ist damit aber nicht. Nach der Demonstration in Darmstadt bleiben in Köpenick drei dicke B offen: Bundestrainer, Becker und Bonucci.
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B wie Bundestrainer

Hansi Flick (58) und DFB-Sportchef Rudi Völler (63) saßen beim 4:1 beim Aufsteiger auf der Tribüne. Robin Gosens (29) dürfte mit dem Doppelpack zum 1:0 (4.) und 2:1 (34.) bei seinem Bundesliga-Startelf-Debüt seine Berufung für die Länderspiele am 9. September in Wolfsburg gegen Japan und drei Tage später in Dortmund gegen Frankreich in der Tasche haben. Aber was ist mit Kevin Behrens (32)?
Das 3:1 (39.) war nach einer starker Rückrunde nun schon sein viertes Tor in der neuen Saison, das vierte mit dem Kopf. Ein besserer deutscher Knipser ist momentan weit und breit nicht in Sicht. Traut sich Flick? Er hatte nach klaren Worten von Union-Manager Oliver Ruhnert (51) ja felsenfest behauptet, dass er nach Leistung aufstellt.
B wie Becker

Sheraldo Becker (28) – Union bester Torschütze der Vorsaison, um den es weiter hartnäckig Wechselgerüchte gibt – war zum zweiten Mal in Folge nicht erste Wahl. Nur weil Urs Fischer durch das Blöd-Gelb-Rot von Brenden Aaronson (22) taktisch wechselte, kam er schon nach 25 Minuten für David Fofana (20) ins Spiel. Doch dann das: Nach einem Spurt griff sich der flinke Holländer an den linken Oberschenkel (64.), signalisierte sofort, dass nichts mehr geht.
Über die Art der Verletzung hüllen sich die Eisernen wie gewohnt in Schweigen. Aber wenn es ihn schwerer erwischt haben sollte, würde das wohl mindestens die Ablöse drücken. Oder gar den vorangetriebenen Abschied (u. a. meldete Becker seinen Sohn schon von der Schule ab) ganz platzen lassen. Klar, damit hätte Urs Fischer dann einen Top-Stürmer mehr. Aber neben Behrens, Fofana, Kevin Volland (31) und Jordan (27) trotz Dreifach-Belastung wohl einen zu viel. Da droht Unruhe.
B wie Bonucci

„Wir wollen auf jeden Fall noch einen Innenverteidiger dazuholen“, bekräftigte Oliver Ruhnert am Samstagabend noch mal im ZDF-Sportstudio. Und befeuerte damit die Spekulationen um Leonardo Bonucci (36). Italiens Europameister, der bei Juventus Turin ausgemustert wurde, wäre laut Ruhnert ablösefrei. Der Manager weiter: „Bisher ist er nicht da und ich gehe davon aus, dass wir unsere Planungen bis zum nächsten Freitag abschließen werden und dann werden wir wissen, kommt er oder kommt er nicht.“
Könnte sein, dass schon vor Ablauf der Transferperiode Vollzug gemeldet wird. Denn plötzlich drängt die Zeit. Beim 4:1 (65.) waren Danilho Doekhi und Darmstadts Clemens Riedel (20) böse mit den Köpfen zusammengerasselt. Doekhi kam nach einer Behandlungspause zwar zurück, aber später machte auch „Verdacht auf Jochbeinbruch“ die Runde. Bewahrheitet sich das, zählt für einen Neuen jeder Tag, an dem er sich an Union gewöhnen kann.