Ein Bild, das in den kommenden zwei Wochen eher Seltenheitswert hat beim 1. FC Union: Trainer Urs Fischer versammelt ALLE seine Schäfchen eisern um sich.
Ein Bild, das in den kommenden zwei Wochen eher Seltenheitswert hat beim 1. FC Union: Trainer Urs Fischer versammelt ALLE seine Schäfchen eisern um sich. Matthias Koch/dpa

Trainer Urs Fischer war erfreut. Endlich mal keine Englischen Wochen, endlich mal wieder Zeit, nicht nur anhand von Videomaterial den Kickern das eine oder andere aufzeigen, sondern am Grundsätzlichen zu feilen. Das war in der großen Terminhatz des 1. FC Union in den letzten Wochen ja etwas auf der Strecke geblieben. Zwei Wochen und kein Pflichtkick – Luxus in den Augen des Schweizer Fußballlehrers.

Doch ganz so luxuriös und komfortabel stellt sich diese Länderspielpause, die am Montag mit einem Geheimkick der Eisernen gegen eine Truppe von Hansa Rostock unter Ausschluss der Öffentlichkeit begann, auf den zweiten Blick dann doch nicht dar. Denn mit wem will man üben, wenn gefühlt gar keiner da ist?

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Gleich neun Akteure haben die Hauptstadt zu Wochenbeginn verlassen, um zu ihren Nationalmannschaften zu reisen. Namentlich sind das Frederik Rönnow, Josip Juranovic, Morten Thorsby, Diogo Leite (alle EM-Quali), Jerome Roussillon, Sheraldo Becker (beide Concacaf Nations League), Aissa Laidouni (Afrika-Cup-Quali) und Jamie Leweling, der mal wieder zur U21 darf. A-Junior Aljoscha Kemlein, oft genug im Training bei den Profis dabei, fehlt auch. 

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Gleich neun Akteure fehlen Urs Fischer beim 1. FC Union

Das sind mehr, als bei der WM-Unterbrechung gefehlt haben. Je länger die Saison dauert, umso mehr Kicker der Eisernen kommen zu höheren Weihen. Was erklärbar ist. Zum einen haben die Eisernen in der Winterpause mit Julian Ryerson nur einen Nationalspieler abgegeben, mit Laidouni und Juranovic aber zwei WM-Stars dazubekommen. Neu ist aber, dass Roussillon erstmals für die Karibik-Insel Guadeloupe nominiert wurde. Auch das Debüt von Leite bei Portugal ist seiner tollen Entwicklung bei den Eisernen geschuldet. Sozusagen ein „hausgemachtes Problem“.

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Klein, aber fein ist sozusagen das Aufgebot, mit dem Fischer jetzt werkeln kann. Doch es bleiben Übungsstunden mit Handicap. Denn das Einstudieren von Automatismen, besonderer Spielzüge oder Varianten bei Standardsituationen wäre besser mit voller Kapelle zu machen. Fischer macht aus der Not in den kommenden Tagen eine Tugend. „Mit denen, die da sind, werden wir es angehen. Da müssen wir das Training halt ein bisschen anpassen, weil doch neun Nationalspieler nicht da sind. Aber man kann trotzdem an einigen Dingen arbeiten“, so Fischer. 

Für die Länderspielfahrer des 1. FC Union geht es auch um Abwechslung

Zusätzlich, um die Köpfe frei zu bekommen, gibt der Chefcoach der Köpenicker seinen Jungs am Ende der Woche ab Donnerstag ein richtig langes Wochenende. Erst am kommenden Montag versammelt er seine Schützlinge wieder um sich, um in die Vorbereitung auf den VfB Stuttgart (1. April, 15.30 Uhr, Sky) einzusteigen. Ab kommenden Dienstag soll dann das Gros der Länderspielfahrer auch wieder mitmischen können. 

Geistige Frische, glaubt er, werden seine Internationalen allein durch das veränderte Ambiente bekommen. „Einen anderen Trainer und eine andere Ansprache zu hören, bringt ja auch Abwechslung mit sich“, so Fischer. Spezielle Anweisungen aus Köpenick bekamen sie auf jeden Fall nicht mit auf den Weg. 

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