Frankfurt geschlagen, Papa geworden: Die letzten Tage meinten es gut mit dem 1. FC Union und Paul Seguin.
Frankfurt geschlagen, Papa geworden: Die letzten Tage meinten es gut mit dem 1. FC Union und Paul Seguin. Matthias Koch/Imago

Wer auch immer im Monat März beim 1. FC Union einen Preis für den Mitarbeiter des Monats auslobt, wird um Paul Seguin nicht herumkommen. Vorbildlich nutzte er seine freien Tage, um erstmals Papa zu werden. Und verpasst dadurch natürlich kein einziges Training oder Spiel. Und nicht mal im Klub wussten sie bis Montag davon.

Eigentlich sollte die Kleine um den 5. April auf die Welt kommen. „Meine Frau Victoria war deswegen schon ganz aufgeregt. Das wäre rund um unser Pokalspiel in Frankfurt oder den Auftritt in Dortmund gewesen“, erzählte der etwas müde wirkende Mittfeldspieler, der natürlich bei der Geburt dabei war. 

Doch die kleine Elea, bei der Geburt 50 Zentimeter groß und 3130 Gramm schwer, hatte es offenbar eilig. Denn wenn der Herr Papa am 29. März und einer seiner Brüder am 28. März ihr Wiegenfest feiern, dann bliebe für sie im April ja kaum noch Geld für Geschenke. Ne, ne, dann lieber mal etwas auf die Tube drücken. „Perfekter Zeitpunkt“, so Seguin selber lachend. 

Seguin blickt auf sein erstes Jahr beim 1. FC Union

War ihm natürlich recht. Denn nachdem er jüngst gegen Frankfurt mal wieder spielen durfte – sein vierter Startelfeinsatz im 18. Spiel –, rechnet er sich auch für die kommenden Wochen etwas aus. Am liebsten natürlich schon Sonnabend gegen den VfB Stuttgart (15.30 Uhr, Sky).

Aber erst mal ist Seguins Glück perfekt. Am Abend konnte er seine Frau und seine Tochter aus dem Krankenhaus im Friedrichshain heimholen. Um Babykleidung und Ähnliches musste er sich vorher nicht groß kümmern. Bei mehreren Geschwistern, die alle schon Eltern geworden sind, bleibt immer etwas liegen. „Zum Glück habe ich eine Riesenfamilie. Klamotten musste ich gar nicht holen. Es wäre ja auch Verschwendung, so etwas wegzuschmeißen“, zeigte sich Paul Seguin auch als sehr pragmatisch veranlagter Mensch.

Pragmatisch ist auch das Stichwort, unter dem er seine erste Spielzeit beim 1. FC Union betrachtet. „Am Anfang war ich schon etwas hintendran. Aber ich bin sehr selbstkritisch. Ich habe immer versucht zu schauen, was ich besser machen kann. Und mit der Zeit habe ich immer besser verstanden, was der Trainer von mir sehen will. Eine Umstellung auf einen neuen Verein braucht eben auch ihre Zeit“, so der 27-Jährige. 

Seguin will mit dem 1. FC Union in der Champions League sein Abenteuer Europa nachholen

Dass er natürlich im Mittefeld spielt, also dem Mannschaftsteil beim 1. FC Union, in dem das größte Gedränge herrscht, hat er ebenso akzeptiert wie die Ausbootung für die Europa-Cup-Spiele. „Natürlich war ich enttäuscht, wer wäre das nicht? Man will als Fußballer immer spielen. Aber ich habe mir gesagt, dann musst du eben noch mehr Gas geben“, meinte der Jungvater. Kein böses Wort, kein Rumjammern! 

Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. In der kommenden Spielzeit wird der 1. FC Union nach Lage der Dinge wieder in Europa vertreten sein. Dann hoffentlich sogar in der Champions League. Erklärtes Ziel von Seguin: „Natürlich will ich diese Hymne im Stadion An der Alten Försterei hören. Alles andere wäre nicht ehrlich.“ 

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