Kaderplaner ist heiß begehrt

1. FC Union: Manager Oliver Ruhnert zum FC Bayern oder DFB? Das sagt Boss Dirk Zingler

Der Präsident der Köpenicker erklärt, warum er davon ausgeht, dass der Kaderplaner und auch Cheftrainer Urs Fischer vorerst beim 1. FC Union bleiben.

Teilen
Sieht nur so aus, gehen aber bisher keine getrennten Wege: Manager Oliver Ruhnert (l.) und Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union.
Sieht nur so aus, gehen aber bisher keine getrennten Wege: Manager Oliver Ruhnert (l.) und Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union.imago/Jan Huebner

Seit fünfeinhalb Jahren ist Oliver Ruhnert beim 1. FC Union. Erst als Chefscout, dann übernahm der Sauerländer den Posten des Geschäftsführers. Seine Bilanz ist bekannt: Mit Ruhnert stieg der 1. FC Union in die Bundesliga auf, zog nach Europa ein und machte sich vor allem auf dem Transfermarkt mit diversen Coups und gewinnbringenden Verkäufen einen echten Namen. Top-Job!

Klar, dass das Begehrlichkeiten weckt. Der Name Ruhnert wird nicht nur bei dessen Herzensverein FC Schalke 04 immer wieder gehandelt. Nein, auch die ganz großen Fische der Branche denken über den 51 Jahre alten eisernen Kaderplaner nach.

Angst und Bange, Ruhnert bald zu verlieren und sich nach einem neuen Manager umschauen zu müssen, ist Präsident Dirk Zingler nicht. Der Boss der Köpenicker findet zwar, dass Ruhnert „natürlich auch beim FC Bayern arbeiten kann“, erklärt im Gespräch mit der Sportbild aber auch: „Ich mache mir aber keine Sorgen, dass wir ihn an einen anderen Klub verlieren. Denn wir alle haben Spaß an dem, was wir tun.“

1. FC Union: Oliver Ruhnert will nicht ewig als Manager arbeiten

Das Erfolgstrio des 1. FC Union: Trainer Urs Fischer, Präsident Dirk Zingler und Manager Oliver Ruhnert (v.l.).
Das Erfolgstrio des 1. FC Union: Trainer Urs Fischer, Präsident Dirk Zingler und Manager Oliver Ruhnert (v.l.).imago/Matthias Koch

Ruhnert selbst hatte immer wieder betont, dass er den Job als Manager nicht ewig machen will. „Ich glaube, da geht es am Ende um eine Belastungsgrenze“, erklärte er im RBB-Interview. Ruhnert weiter: „Im Grunde hatte ich aber schon seit ein oder zwei Jahren für mich immer diese Überlegung, etwas anderes zu machen oder in eine andere Funktion zu gehen, in der man mehr Luft zum Atmen hat. Mein Job ist 24/7. Du gehst mit vielen Dingen im Kopf schlafen.“

Weil die Köpenicker als Team, Ruhnert, Zingler und Cheftrainer Urs Fischer sowie die vielen Personen im Hintergrund, perfekt funktionieren, ist für Ruhnert ein Abschied vom 1. FC Union noch nicht in Sicht: „Ich habe hier im Klub sehr viele Menschen, die mich entlasten und mir Freiräume geben. Das weiß ich sehr zu schätzen und das ist auch der Grund, warum wir hier so eng und gut miteinander auskommen und arbeiten können.“

1. FC Union: Zingler sieht Ruhnert als Völler-Nachfolger beim DFB

Klar ist auch: Eines Tages wird es auch zur Trennung des Erfolgstrios kommen. Das weiß auch Zingler: „Uns ist bewusst, dass irgendwann auch mal seine Zeit (von Trainer Fischer, Anm. d. Red.) bei uns enden wird, was auch für Oliver Ruhnert oder andere Führungskräfte im Klub gilt.“

Selbst wenn Ruhnert, der für die Partei Die Linke im Stadtrat von Iserlohn sitzt, bereits damit liebäugelte „dass Union meine erste und letzte Station im Profifußball bleiben wird“, Zingler sieht seinen Manager durchaus für Höheres berufen. Höheres als den FC Bayern sogar. Ruhnert werde „vielleicht“ irgendwann Nachfolger von Rudi Völler als Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund.

1. FC Union: Präsident Zingler glaubt an Zukunft mit Ruhnert und Fischer

Das wäre interessant: Ruhnert legte nach dem dritten blamablen Turnier der Nationalmannschaft in Folge den Finger in die DFB-Wunde, ging in seiner im vergangenen Jahr veröffentlichen Biografie „Das Geheimnis seines Erfolgs“ hart mit dem deutschen Fußball ins Gericht: „Uns fehlen Typen (…) nicht nur auf dem Spielfeld. Mit der Gleichmacherei in der Ausbildung von Trainern ist auch dort Individualität verloren gegangen.“

Ruhnert als DFB-Boss hält Zingler für möglich, aber auch für Zukunftsmusik: „Zurzeit ist er bei Union – und ich bin fest davon überzeugt, dass wir alle noch lange zusammenarbeiten werden, denn die Art und Weise, wie wir das tun, ist im deutschen Fußball selten, und sie ist besonders.“

Lesen Sie hier mehr über den 1. FC Union >>