1. FC Union: Hilfe, wer hat die Chancen geschrumpft?
Nach der WM-Pause hat sich die Effektivität der Köpenicker vor dem gegnerischen Tor arg verringert. Das muss besser werden im Schlussspurt, damit der Traum von der Champions League nicht nur ein Traum bleibt.

Das Runde muss ins Eckige. Egal wie. Ob vom Punkt, nach Standards oder aus dem Spiel heraus. Wer große Ziele hat, braucht Siege. Und beim 1. FC Union hat man diese, auch wenn man sie nicht nach außen trägt. Offiziell ist das Saisonziel ein Europapokalplatz. Also irgendwo im internationalen Geschäft dabei zu sein. Aber intern wird natürlich mit der Champions League geliebäugelt.
Derzeit sind die Köpenicker zusammen mit dem SC Freiburg das Team unter den Top 6, die am wenigsten Treffer erzielen. 38 Buden sind es insgesamt. Gleichbedeutend im Ligaranking mit Mittelfeld-Platz neun!
Überbewerten oder dramatisieren wollte das Kevin Behrens nicht. „Manchmal fällt einem der Ball vor die Füße und dann geht er auch rein – manchmal eben nicht. Dann kommt mal ein 2:0 zustande, aber auch mal ein 0:0“, meinte Behrens, der mit drei Buden in diesem Kalenderjahr dasteht.
Der 1. FC Union muss wieder seine Effektivität finden
Sorgen muss einen das nicht. In der Vorsaison hatten die Köpenicker nach 25 Durchgängen sogar nur 32 Buden gemacht. Am Ende wurden es 50 und sensationell ein Platz in der Europa League. Doch dieses Jahr wollen Sheraldo Becker, Kevin Behrens und Co. ja mehr ...
Auffällig: In Sachen Chanceneffizienz hat die Truppe von Urs Fischer deutlich zugelegt im Vergleich zum Vorjahr. Da wurden 26,3 Prozent notiert, in der laufenden Spielzeit steigerte sich das auf 34,2 Prozent. Alles im grünen Bereich, möchte man meinen.
Die Sache hat aber einen Haken. Seit dem Re-Start nach der WM-Pause erspielte sich der 1. FC Union deutlich weniger Möglichkeiten. Waren es bis Mitte November noch 4,67 Chancen pro Kick, schrumpfte das in diesem Kalenderjahr auf nur noch 2,16 Chancen pro Partie. Nicht auszudenken, wo der 1. FC Union hätte stehen können, wenn sie weiter so effizient gewesen wären. Denn nach dem 15. Spieltag waren sie in dieser Disziplin Spitzenreiter!
Der 1. FC Union ist Spitzenreiter bei Kopfballtoren
Ursachen gibt es mehrere: Zum einen liegt es daran, dass sich die Gegner in der Bundesliga besser auf die Eisernen eingestellt haben, tiefer stehen, sodass die Köpenicker auch mal das Spiel machen müssen und sich nicht nur auf den schnellen Tempogegenstoß beschränken können. Das liegt ihnen bekanntlich nicht. Warum ja Manager Oliver Ruhnert gerne einen Spielertyp wie Isco verpflichtet hätte, um das Niveau in der Gestaltungszentrale auf ein neues Level zu heben.
Positiv immerhin: Bei Treffern nach ruhenden Bällen und bei Jokertoren gehören die Köpenicker mit zum Besten, was die Liga vorzuweisen hat. Zwölf eingeschädelte Buden sind der Bestwert, bei Toren durch Einwechsler – auch insgesamt ein rundes Dutzend – werden die Köpenicker allein von Borussia Dortmund übertroffen (13).
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