1. FC Union: Für Josip Juranovic war das 1:1 gegen Bochum eine gefühlte Niederlage
Der kroatische WM-Dritte hatte einen Heimsieg fest einkalkuliert. Daher konnte er sich am Ende über sein wunderschönes Freistoßtor nicht wirklich freuen.

Es kann der Beste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Auf den Fußball bezogen: Was nützt einem ein wunderschönes Freistoßtor, bei dem man den Gegner clever ausgeguckt hat („Die waren alle über zwei Meter, da dachte ich, drüber wird schwierig – irgendwie mitten durch“), wenn am Ende der Partie ein 1:1 auf der Anzeigetafel prangt. So erging es Josip Juranovic nach dem Remis des 1. FC Union gegen den VfL Bochum. Denn für ihn war das eine gefühlte Niederlage.
Der Kroate, der bei der WM in Katar mit seiner Nationalmannschaft die Bronzemedaille eroberte, ist der einzige Kicker des 1. FC Union, der derzeit offensiv von der Champions League als Ziel spricht. Folglich war das 1:1 des 1. FC Union an diesem Sonntagabend ein Rückschlag. „Das ist eine gefühlte Niederlage. Wir hatten den Sieg fest eingeplant. Wir haben zu Hause gespielt“, so der 27-Jährige.
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Juranovic will die Champions League mit dem 1. FC Union erreichen
„Ich kann mich nicht wirklich freuen über das Tor. Auch wenn der Freistoß perfekt getreten war. Wir haben zwei Punkte liegen lassen. Das können wir uns nicht erlauben, wenn wir in die Champions League wollen. Da will ich hin“, redete der Kroate Klartext und damit ein klein wenig gegen die offizielle Vereinsdoktrin, die ja immer nur vom Erreichen irgendeines Europapokalplatzes spricht.
Was ihn wurmte nach seinem zweiten Ligator: „Die erste Halbzeit war perfekt. Wir haben jeden zweiten Ball erobert. Jeden langen Ball, den sie schlugen, haben wir wegverteidigt. Nach der Pause haben wir das Spiel verloren“, so Juranovic, der sich unmittelbar danach als echter Fußballfan outete, der Spannung liebt und keine Langweile haben will. „Das ist gut für die Liga. Jeder kämpft um die Plätze. Um die Champions League. Ja, selbst die Meisterschaft. Das macht den Fußball aus. Es ist noch nicht vorbei. Und wir müssen weitermarschieren“, zeigte sich Juranovic angriffslustig.
Nein, er will weiter in die Königsklasse. Davon träumt doch jeder Fußballer, sagte Juranovic. Die Chance dafür ist ja immer noch da. Sie wurde halt nur nicht optimiert.
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