Das Lazarett ist voll
1. FC Union: Die bittere Schattenseite des Erfolgs
Trainer Urs Fischer fehlen vorm Spiel am Sonntag gegen RB Leipzig aktuell sieben wichtige Profis, trotzdem geben die Eisernen einen Torschützen vom 4:1 gegen Mainz nach Belgien ab.

Zwei Spiele, zwei Siege (4:1 gegen Mainz, 4:1 in Darmstadt), Bundesliga-Spitze – ganz klar, beim 1. FC Union läuft’s schon ziemlich rund. Doch es gibt auch eine Schattenseite des Erfolgs: Die Eisernen haben für ihre Verhältnisse ungewöhnlich große Verletzungssorgen. Gleich sechs wichtige Profis stehen Trainer Urs Fischer (57) momentan deswegen nicht zur Verfügung. Und trotzdem geben die Köpenicker noch weiter Spieler ab.
Es ist fast schon ein wenig verhext. Gefühlt blieb der 1. FC Union in den vergangenen Jahren von Verletzungen so gut wie verschont. Nach dem besten Bundesliga-Start der Klub-Geschichte sieht das ganz anders aus, das Lazarett ist fast schon übervoll.
Lucas Tousart fehlt Union schon seit Ende Juli
Den Anfang machte Lucas Tousart (26). Der Franzose, der von Hertha BSC kam, verletzte sich Ende Juli im Test gegen Udinese Calcio (1:0) am Oberschenkel, fehlt seitdem. Im DFB-Pokal bei Regionalligist Walldorf erwischte es Rani Khedira (29) an der Wade. Urs Fischer gestand hinterher ein: „Er war angeschlagen, das stimmt. Aber wir hatten grünes Licht, das Abschlusstraining lief problemlos. Seine Auswechslung war geplant. Es war halt eine Aktion zu spät.“
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Vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Mainz meldete sich dann auch Janik Haberer (29) – mit einer Verletzung im Oberschenkel. Der Sieg in Darmstadt forderte gleich doppelt Tribut. Danilho Doekhi (25) brach sich das Jochbein und wurde schon operiert, Sheraldo Becker (28) griff sich an den linken Oberschenkel, bevor er vorzeitig ausgewechselt werden musste. Dazu kommt dann noch András Schäfer (24), der nach einem Mittelfußbruch Anfang November 2022 und zwei Operationen in der Reha ackert. Termin für die Rückkehr? Offen.
Mittelfeld ist die Problemzone des 1. FC Union
Keine leichte Situation für Urs Fischer ausgerechnet vorm ersten echten Wahrsager der Saison am Sonntag gegen RB Leipzig (17.30 Uhr, Alte Försterei). Denn da muss er auch noch Brenden Aaronson (22) ersetzen, der in Darmstadt mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war und gesperrt ist.
Noch besteht Hoffnung, dass bis Sonntag der eine oder andere zurückkommt, Doekhi eventuell mit einer Karbonmaske spielen kann. Aber trotzdem ist das Mittelfeld die Problemzone: Khedira, Tousart, Haberer, Schäfer, Aaronson und auch Becker, der neben seinem Hauptjob als zentraler Stürmer auch die rechte Außenbahn besetzen könnte, hinterlassen keine Lücken, zusammen ist das schon ein ziemlich großes Loch.
Milos Pantovic ist weg, Dominique Heintz wohl bald auch
Da überrascht dann schon, dass der 1. FC Union in dieser Situation auch noch einen Mittelfeldspieler ziehen lässt. Milos Pantovic (26), der gegen Mainz noch zum 4:1-Endstand getroffen hatte (90.+6), ist nach nur einem Jahr in Köpenick schon wieder weg. Der Serbe wechselt nach Belgien zu Erstligist Eupen mit Trainer Florian Kohlfeldt (40). Aus Köpenick zu KAS war zuvor auch schon Kevin Möhwald (30) gewechselt.

Pantovic wird nicht der letzte Abgang bleiben. Dominique Heintz (30) geht zum 1. FC Köln, sobald Union einen neuen Innenverteidiger hat. Ob der nun Leonardo Bonucci (36) heißt oder Manager Oliver Ruhnert (51) noch eine Überraschung aus dem Hut zaubert, wird man sehen. Auch Tim Skarke (36) ist nach wie vor ein Wechselkandidat.