Warten auf die Legende
1. FC Union: Daran hakt noch der Deal mit Leonardo Bonucci
Die Eisernen suchen noch einen Innenverteidiger, der Italiener hat bei Juventus Turin keine Zukunft. Da passt vieles schon zusammen, aber noch nicht alles.

Traumstart in die neue Bundesliga-Saison! 4:1 gegen Mainz, 4:1 in Darmstadt – der 1. FC Union ist nach zwei Spieltagen Tabellenführer vor dem FC Bayern. Um das Glück in Köpenick perfekt zu machen, fehlt eigentlich nur noch Leonardo Bonucci (36). Bis zum Freitag ist das Transferfenster noch offen, um Italiens Verteidiger-Legende an die Wuhle zu lotsen. Union würde den Europameister von 2021 gern holen, Bonucci – bei Juventus Turin trotz Vertrags bis 2024 ausgebootet – soll nicht abgeneigt sein. Also: Woran hakt der Deal eigentlich noch?
Union-Manager Oliver Ruhnert (51) hatte im ZDF-„Sportstudio“ noch mal verkündet: „Die Tendenz ist, dass wir auf jeden Fall noch einen Innenverteidiger dazuholen wollen. Leonardo Bonucci ist, glaube ich, ein Spieler, der momentan gar nicht mal Ablöse kosten würde.“
Bonucci würde 1. FC Union doppelt helfen
Aktuell ist die Lage so: Mit Robin Knoche (31), Danilho Doekhi (25) und Diogo Leite (24) hat Trainer Urs Fischer (57) drei Top-Leute. Dazu kommen Paul Jaeckel (25) und Dominique Heintz (30/ist auf dem Absprung zum 1. FC Köln), für die aber speziell die Champions League (Gruppen-Auslosung ist am Donnerstag) wohl eine Nummer zu groß ist.
Die Verpflichtung von Bonucci wäre da in doppelter Hinsicht ein Volltreffer. Mit bisher 115 Einsätzen in Champions und Europa League für Juve und den AC Mailand (Saison 2017/18) hat der 121-malige Nationalspieler mehr internationale Erfahrung als jeder andere Unioner. Und: Fischer hätte endlich auch einen Back-up für Knoche, die Position des Abwehrchefs ist bislang die einzige, die in Köpenick nicht doppelt mit einem absoluten Fachmann besetzt ist.
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Auch Lazio Rom buhlt um Bonucci
Auch für Bonucci hätte ein Wechsel zu den Eisernen einige Vorteile: Er würde weiter in der Königklasse spielen und könnte im Land des Gastgebers der EM 2024 wertvolle Erfahrungen sammeln. Ein Fakt, den Nationaltrainer Luciano Spalletti (64) bei der Nominierung seines Kaders sicher nicht außer Acht lassen würde. Und anders als Juve hat das Nationalteam den Haudegen noch längst nicht abgeschrieben.
Da passt also viel zusammen. Aber scheinbar noch nicht alles, sonst wäre der Wechsel ja schon verkündet. Das sind die Knackpunkte.
Konkurrenz für Union. Das Thema AC Florenz hat sich zwar erledigt, dafür sollen aber CFC Genua und vor allem Lazio Rom mit im Rennen sein. Für Lazio spricht: Bonucci wuchs in Viterbo knapp 100 Kilometer entfernt von Rom auf, bei Lazio könnte er Juventus Woche für Woche in der Serie A hautnah zeigen, dass es ein Fehler war, auf seine Dienste zu verzichten. Juve-Trainer Massimiliano Allegri (56) hatte am Sonntag noch Öl ins Feuer gegossen: „Leo kennt die Situation, Juventus hat sich klar ausgedrückt.“

Die Familie. Union wäre Bonuccis erste Auslands-Station. Für ihn kein Problem, aber angeblich sollen seine Frau Martina und die beiden Söhne Lorenzo und Riccardo von einem großen Umzug nicht gerade begeistert sein, von einer Fernbeziehung für ein Jahr erst recht nicht.
Beim Gehalt könnte Juventus Turin helfen
Das liebe Geld. Bonucci verdient bei Juventus laut Gazzetta dello Sport 3,5 Millionen Euro netto pro Saison, Union soll ihm zwei Millionen Euro netto für ein Jahr bieten. Bei der Differenz könnte ausgerechnet Juve helfen, das sich laut Gazetta bereiterklärt haben soll, einen Teil des Salärs wegen des noch laufenden Vertrags in Form einer Abgangsentschädigung zu übernehmen.
Allein schon, um einen Wechsel zum direkten Konkurrenten Lazio zu verhindern. Gespräche in der vergangenen Woche zwischen Bonucci und Union verliefen jedenfalls schon mal „zufriedenstellend“, will die Gazzetta erfahren haben.
Perspektive bei Union. Zum Bruch mit Juve kam es, weil dem Stammspieler und Kapitän der für die neue Saison offerierte Teilzeit-Job zu wenig war. Auch Union wird ihm keine Einsatz-Garantie für alle Spiele bieten. Eine ähnliche Rolle nur bei einem anderen Klub und dazu auch noch weit weg von der Heimat? Da werden die Eisernen schon ein paar mehr Argumente brauchen als die angeblich ja so legendär gute Berliner Luft ...
Hoffnung macht: Auch der Transfer von Robin Gosens (29) von Inter Mailand zum 1. FC Union schien zwischendurch schon mehrfach gescheitert, jetzt ist der Nationalspieler in Köpenick. Vor allem, weil Oliver Ruhnert bei seinem Bemühen um Gosens immer sehr hartnäckig am Ball geblieben war. Das ist er garantiert auch bei Bonucci ...