Tierische Trainings-Tipps: So machen Sie Ihren Hund zum Haushalts-Helfer!

Wussten Sie, dass man den Hund darauf trainieren kann, die Waschmaschine einzuräumen und die Post zu holen? Tier-Experten verraten, wie es geht.

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Tier-Experten sind sicher: Hunde können sogar darauf trainiert werden, die Waschmaschine einzuräumen.
Tier-Experten sind sicher: Hunde können sogar darauf trainiert werden, die Waschmaschine einzuräumen.imagebroker/imago

Die Deutschen lieben ihre Hunde – und die Tiere haben den Titel „bester Freund des Menschen“ nicht von ungefähr: Immer wieder werden Hunde für die erstaunlichsten Dinge eingesetzt. Als Rettungs- und Spürhunde sind sie schon lange im Einsatz. Aber: Wussten Sie, dass man den Hund darauf trainieren kann, zum nützlichen Haushaltshelfer zu werden?

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Dass man Hunde gut trainieren kann, ist bekannt, nicht umsonst kommen die Tiere für die unterschiedlichsten Aufgaben zum Einsatz. Erst kürzlich berichtete ich beispielsweise über das Lichtenberger Sana-Klinikum, wo seit sieben Jahren Therapiehund Lewis-Oskar arbeitet, den Patientinnen und Patienten der Klinik für Geriatrie ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Auch Begleithunde, wie sie beispielsweise bei blinden Menschen im Einsatz sind, hat wohl jeder schon einmal gesehen – und die Idee, einen Hund mit zur Jagd zu nehmen, um die Suche nach einem erlegten Tier zu erleichtern, wurde nicht erst gestern entwickelt.

Suchen und Finden: Hunde werden inzwischen auf alles mögliche trainiert

Aber: Es erstaunt mich immer wieder, auf welche Ideen Menschen kommen können. So werden Hunde inzwischen darauf trainiert, dass sie Krankheiten erschnüffeln – ein Wahnsinn, wenn man bedenkt, welchen gesellschaftlichen Nutzen das haben kann! Aber: Auch bei schnöden Dingen wie der Pilzsuche kommen Hunde zum Einsatz.

Echt wahr: Vor einigen Jahren war ich in einer Hundeschule, um einen Kurs für Pilzsuch-Hunde zu begleiten. Dort wurden die Vierbeiner mit Geruchsproben und Kommandos darauf getrimmt, im Wald nach Pilzen zu stöbern und – ganz wichtig – diese nicht zu fressen, sondern Herrchen oder Frauchen den Standort anzuzeigen.

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Aber: Jetzt kommt’s! Haben Sie schon einmal davon gehört, dass manche Tierhalter ihre Hunde zu echten Haushaltshelfern machen. Kein Scherz: Es gibt bereits Hunde, die beim Aufräumen helfen, die Post oder die Fernbedienung holen, die Einkäufe tragen. Sollte man das eigene Haustier arbeiten lassen? Ich war, als ich davon hörte, zuerst skeptisch. Aber: „Das ist eine wunderbare Beschäftigung ohne zusätzlichen Aufwand, denn die Arbeit ist ja immer da“, sagt Hundetrainerin Liane Rauch. Und nicht nur das: Erfüllt der Hund solche Aufgaben, könne das positive Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein des Tieres haben.

Wer seinem Hund beibringt, Zeitung oder Fernbedienung zu holen, kann sich den einen oder anderen Weg sparen.
Wer seinem Hund beibringt, Zeitung oder Fernbedienung zu holen, kann sich den einen oder anderen Weg sparen.DesignPics/imago

Wer es ausprobieren möchte, könne einfach beginnen, rät die Expertin – mit dem Aufräumen. Man solle mit einem Gegenstand beginnen, den der Hund toll findet, aber nicht das Lieblingsspielzeug. Denn es soll ja gearbeitet werden, nicht gespielt! Der Hund soll lernen, einen Gegenstand aufzuheben und dem Besitzer zu bringen. Klappt das, geht es ans Aufräumen: Herrchen oder Frauchen hält die Hand über eine Kiste, in die der Gegenstand abgelegt werden soll. Wenn der Hund den Gegenstand in die Hand legen will, wird die Hand zurückgezogen, damit der Gegenstand in der Kiste landet. Verknüpft wird das mit einem Befehl, beispielsweise „Aufräumen!“ und einem Leckerli.

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Mit Socken und Leckerlis wird das Einräumen der Waschmaschine geübt

Wenn das Aufräumen klappt, kann die Übung etwa auf das Einräumen der Waschmaschine ausgedehnt werden. Zunächst muss der Hund dabei lernen, den Kopf in die Öffnung zu stecken – das klappt mit Leckerlis, die in die Trommel gelegt werden. Ist das Tier zu ängstlich, wird vorher mit einem großen Eimer oder einem Blumentopf geübt. Dann könne man, rät Hundetrainerin Rauch, etwa Socken vor der Waschmaschine verteilen und dem Hund per Kommando „Aufräumen“ beibringen, die Socken in die Maschine zu legen.

Es hört sich absurd an, soll aber funktionieren. Man kann sich kaum vorstellen, was alles möglich wäre – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wer etwa den Hund auf den Leder-Metall-Geruch der eigenen Geldbörse abrichtet, wird nie mehr in der Wohnung danach suchen müssen. Bringen Sie ihm bei, Fernbedienung oder Post ins Maul zu nehmen und herzubringen, sparen Sie sich den einen oder anderen Weg.

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Wichtig ist eines: Das Tier muss Spaß dabei haben – und die Halter brauchen Geduld. Experten raten, nur 15 Minuten am Stück zu trainieren und auf die Bedürfnisse des Hundes zu achten. Und immer dran denken: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Florian Thalmann schreibt jeden Mittwoch im KURIER über Tiere.
Kontakt per Mail: wirvonhier@berlinerverlag.com