Eichhörnchen, Rehe und Häschen: Wie hilft man Wildtieren in Not? Machen Sie bitte nicht DIESE Fehler – Sie machen sich strafbar!
Im Frühling wollen viele raus aus der Stadt, die Natur genießen, einfach herrlich! Nur: Was tun, wenn man draußen Wildtieren begegnet?

Nachdem sich der Winter noch einmal mit einer Ladung Schnee verabschiedete, wird auch Berlin inzwischen jeden Tag von der Sonne geküsst. Die Frühblüher sprießen, die Parks werden grün – und das bedeutet: Viele Menschen zieht es in Wald und Heide. Raus aus der Stadt, die Natur genießen, einfach herrlich! Nur: Was tun, wenn man draußen Wildtieren begegnet?
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Auch ich liebe Wanderungen und Spaziergänge im Frühjahr, wenn sich die Natur nach und nach immer mehr entfaltet. Gerade jetzt: In den vergangenen zwei Wochen lag ich mit Corona flach – und nachdem die Energie in dieser Zeit wirklich für gar nichts reichte, ist es nun umso schöner, dass ich mir draußen wieder die Sonnenstrahlen auf die Nase scheinen lassen kann.
Wildtiere im Frühjahr: So verhalten Sie sich in Wald und Heide richtig
Nur: In der Natur ist man nie allein – besonders nicht im Frühjahr. Denn da stecken viele Wildtiere mitten in der Brut- und Setzzeit. Da gibt es überall winzige Eichhörnchen, Vögelchen und Häschen zu bestaunen… und die wirken oft hilflos.
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Doch momentan warnen Naturschützer wieder, zu schnell in die Natur einzugreifen, hilfsbedürftige Tiere einfach mitzunehmen. Denn sie sind nicht immer wirklich auf Hilfe angewiesen. Wer auf ein scheinbar verletztes Tier stößt, sollte es laut der Meinung von Experten erst einmal aus der Ferne beobachten. Denn sofortiger Kontakt mit Menschen kann eher noch mehr Stress verursachen.
Falsche Hilfe: Wer Wildtiere mitnimmt, macht sich eventuell wegen Wilderei strafbar
Zudem könnte es sein, dass die Eltern bereits in der Nähe sind, sich wegen der Menschen aber nicht zu ihrem Nachwuchs trauen. Frischlinge und Kitze sollten zudem nicht angefasst werden, denn dann werden sie eventuell von ihrer Mutter nicht mehr angenommen. Feldhasen und Rehkitze verbringen den größten Teil ihrer Tageszeit sogar allein im hohen Gras, werden dort aber zuverlässig von ihren Eltern gefüttert.

„Diese Tiere benötigen in der Regel keine Hilfe“, sagt James Brückner, Spezialist für Arten- und Naturschutz beim Deutschen Tierschutzbund in Bonn. Noch dazu macht sich ein Spaziergänger, der ein solches Tier mitnimmt, sogar der Wilderei strafbar. Denn Wildtiere, die unter das Jagdrecht fallen, sind die Sache der Jagdbehörde. Also: Besser den zuständigen Förster informieren!
Doch es gibt auch Tierarten, bei denen Tierschützer sogar appellieren, ihnen zu helfen. Eichhörnchen zeigen etwa deutlich, wenn sie Unterstützung brauchen – das lernte ich vor ein paar Jahren, als ich für den KURIER eine Not-Station für die Tiere in Teltow besuchte. Tierschützerin Tanya Lenn setzt sich hier seit Jahren für Eichhörnchen in Not ein. „Es kommt immer wieder vor, dass junge, verwaiste Eichhörnchen dem Menschen hinterherlaufen. Das ist ein letzter Hilferuf. Wenn dem Tier nicht geholfen wird, wird es sterben“, verriet sie mir damals. Angst vor den Tieren müsse man nicht haben, weil sie keine Krankheiten auf den Menschen übertragen.
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Wer ein hilfloses Eichhörnchen findet, solle in einer Box ein kleines Nest bauen, das Tier hineinlegen, am besten eine Wärmflasche dazu packen. Auf keinen Fall sollte ein gefundenes Tier auf eigene Faust aufgepäppelt werden. Im Netz gibt es Kontakte zu unterschiedlichen Wildtierstationen, bei denen man anrufen kann. Für Eichhörnchen finden Tierfreunde Kontakt unter anderem unter www.eichhörnchen-in-not.de oder www.eichhoernchenhilfe-berlin.de.
Florian Thalmann schreibt jede Woche im KURIER über Tiere.
Kontakt in die Redaktion: wirvonhier@berlinerverlag.com